2023 06 15bz1Soll die Gemeinde grünes Licht für ein Café in der Schulstube der Alten Schule geben und damit die Nutzung für die Allgemeinheit einschränken? Diese Frage bescherte der Politik bei der jüngsten Ratssitzung mit etwa 30 Interessierten mehr Zuhörer denn je. Beschlossen wurde vorerst nur, das Vorhaben zu prüfen. Noch müssen etliche Fragen geklärt werden.

Weil das Thema viele beschäftigt, ließ Bürgermeister Jean-Claude Freund auch Zuhörer zu Wort kommen. Die Frage, die alle beschäftigte, war: Können die Nutzung als Trauzimmer und die Vermietung für Feierlichkeiten konfliktfrei weiterlaufen, wenn in denselben vier Wänden ein Café betrieben wird? Trotz Sympathie für die Geschäftsidee zweier Wasbüttelerinnen spaltete diese Frage die Runde. Kritiker sorgten sich um den Fortbestand des sonntäglichen Formats „Kaffee mit Schlag“ und bemängelten die Kosten, welche die für einen Café-Betrieb notwendigen Umbauten verursachen würden. „Jeder muss hier feiern können, wie er mag“, forderte Gisela Keese-Paulo.

Hinter den Plänen für das Café stehen Margit Till und Ramona Domdey. „Ich sehe einen großen Mehrwert für alle darin, wenn wir ein Café ins Dorf holen“, sagte Till. „Wir versuchen einen Kompromiss zu finden, der allen Bedürfnissen gerecht wird.“

Nach bisherigen Planungen soll das Café mittwochs bis samstags am Vormittag und sonntags am Nachmittag öffnen. Letzteres würde mit „Kaffee mit Schlag“ kollidieren, das wegfallen oder in den oberen Raum verlegt werden müsste. Noch gilt es aber zu klären, ob die Pläne und die notwendigen Umbauten so umsetzbar sind, wie angedacht.

Konkrete Weichenstellungen gab es zum Thema Verkehrssicherheit. Der Rat beschloss die Gründung einer Arbeitsgruppe, die bis zum Jahresende ein Gesamtkonzept für mehr Schulwegsicherheit und Co. vorlegen soll, damit Mittel für deren Umsetzung im Etat 2024 eingepreist werden können. Um den Verkehr zu verlangsamen, sollen zudem beim Landkreis bauliche Verschwenkungen an allen drei Ortszufahrten sowie die Optimierung des Fahrradstreifens entlang der Hauptstraße beantragt werden. Dessen Beginn aus Richtung Ohnhorst soll durch eine Barke gekennzeichnet werden. Zudem sollen die Markierungen auf der Straße, die nach wenigen Jahren bis zur Unkenntlichkeit verblast sind, zeitnah erneuert werden.

Für Verkehrsberuhigung in der Schulstraße will die Gemeinde mit mobilen Pflanzbehältern sorgen, die vorerst für ein Jahr dort zum Einsatz kommen sollen. Ebenfalls beschlossen wurde, dass die Obstbäume an Feldwegen von Bürgern zum Eigenverbrauch abgeerntet werden können.

Statt sich hinter dem Antrag der Wählergemeinschaft WGW zu versammeln, wonach die Straßenbeleuchtung künftig tagtäglich zwischen 23.30 und 4.30 Uhr aus bleibt, kam der Rat erst bei einem Kompromiss auf einen Nenner. Aus Rücksicht auf Nachtschwärmer werden die Laternen freitags und samstags nicht ausgeschaltet.

Aus der Gifhorner Rundschau vom 15.06.2023, Foto: Daniela Burucker