2023 06 15az1Mit gut 30 Besuchern platzte der Sitzungsraum in der Alten Schule zur Sitzung des Wasbütteler Gemeinderats fast aus allen Nähten. Vor allem die Themen Verkehrsberuhigung und die Option für ein Café in der Schulstube sorgten für großes Interesse und Nachfragen zu den Tagesordnungspunkten.

Für die Schulwegsicherung in der Schulstraße sollen vier bis sechs mobile Pflanzkästen in Holzausführung angeschafft werden, die in der Tempo-30-Zone, in der auch eine Messtafel aufgestellt ist, zum Bremsen und Langsamfahren anhalten sollen. „Bauliche Maßnahmen soll es nicht geben. Und wir werden nach einer einjährigen Probephase sehen, was es gebracht hat“, sagte Bürgermeister Jean-Claude Freund. Es gebe immer wieder Beschwerden, aber meist seien die „Raser“ die Anwohner der langen Straße. Die Pflanzkübel sollen zudem die Parksituation vor der Grundschule entschärfen.

Verschwenkungen an den drei Ortseingängen sind der Wunsch

Für die Hauptstraße und den gesamten Bereich der Kreisstraßen 67 und 64 wurde ein Antrag der SPD diskutiert. Um die Gefahren auf dem Schulweg an der Hauptstraße zu entschärfen, soll der Landkreis tätig werden. Es soll Verschwenkungen an den drei Ortseingängen geben und die Höchstgeschwindigkeit während der Unterrichtszeiten auf 30 festgesetzt werden. Außerdem ist eine Verbreiterung des Bürgersteigs auf 1,5 Meter vorgesehen, ergänzt durch eine bauliche Veränderung der Fahrbahnbreite.

Die Straßenbeleuchtung im Ort wird reduziert. Einen entsprechenden Antrag hatte die WWG im August 2022 gestellt. Künftig werden die Lampen von Sonntag bis Donnerstag in der Zeit von 23.20 Uhr bis 4.30 Uhr abgeschaltet. In den Nächten zu Samstag und zu Sonntag bleiben die Leuchten an. Für die 175 LED-Leuchten würden so jährlich 4173 Euro eingespart, „aber das ist nicht der Hauptgrund“, so Freund. „Es ist ein Beitrag zu weniger Lichtverschmutzung, der den Insekten zugute kommt.“ Die Grundsatzentscheidung des Rates ist als Dauerlösung vorgesehen. Kosten könnten allerdings noch entstehen, da die Vorschaltgeräte für die in Wasbüttel installierten LED-Köpfe nicht mehr lieferbar sind.

Schulstube: Zwei Investorinnen möchten ein Café einrichten

Weiter aktuell bleiben die Gespräche mit zwei Investorinnen, die in der alten Schulstube gerne ein Café einrichten möchten. Der Rat beschloss, dieses Vorhaben weiter mit zu begleiten. Allerdings müssen noch klare Regelungen gefunden werden, wie Kollisionen mit der Nutzung des Raumes als Trauzimmer oder für private Feiern vermieden werden, denn diese Funktionen sollen erhalten bleiben.

Blühstreifen als Ersatzmaßnahme für den Kita-Anbau

An die Samtgemeinde gab der Rat den Auftrag, ein Baumkataster zu erstellen, damit schneller eingegriffen wird, wenn die Verkehrssicherungspflicht ein Handeln oder Fällen erfordert. Die Obstbäume an Wirtschaftswegen möchte der Rat zu Abernten für die Bürger freigeben (ausgenommen ist die Streuobstwiese des Nabu).

Beschlossen wurde auch die nötige Änderung und Erweiterung des Bebauungsplans Sportplatz Fahrenkamp. Dies wurde nötig, um dort einen Anbau für den Kindergarten zu ermöglichen und die Ergänzungsfläche flexibel zu nutzen. Geplant ist ein langgestreckter Baukörper vom Kindergarten in Richtung Schulstraße. Als Ersatzmaßnahme wird ein Blühstreifen auf 1.000 Quadratmetern Fläche angelegt.

Seine letzte Hürde hat nun auch der Haushalt 2023 genommen. Nach den Änderungen und Beratungen im Finanz- und Verwaltungsausschuss stimmt der Rat dem Etatentwurf mit Stellenplan und Investitionsprogramm zu. Für die laufende Verwaltungstätigkeit sind 1,93 Millionen Euro angesetzt, in Investitionen fließen 38.500 Euro.

Aus der Allerzeitung vom 15.06.2023, Foto: Anja Alisch