2024 02 10bz1Pflanzkübel und Co. auf der Schulstraße sowie Sperrflächen und Beschilderung der Übergänge vom Radweg auf die Fahrbahn auf der Hauptstraße (K 67). Ideen wie diese beinhaltet das Konzept der Arbeitsgemeinschaft Verkehr/Sicherer Schulweg. Mit einem Teil dieser Vorschläge geht die AG auf Konfrontationskurs mit dem Landkreis, der ähnliche Vorstöße zur Beruhigung auf den Kreisstraßen bislang rigoros ablehnt.

Damit wollen sich Verwaltung und Politik nicht zufrieden geben. Die Basis für den neuen Anlauf, bildet das Konzept, das die AG aus Ratsmitgliedern um Vorsitzenden Frithjof Düsel (SPD) ausgearbeitet hat. Im Bauausschuss gab es dafür großes Lob.

Hindernisse auf der Schulstraße:

Weil der langgezogene, gerade Straßenverlauf einlädt, Tempo 30 zu ignorieren, will man mit baulichen Maßnahmen gegensteuern. „Um den Verkehr zu verlangsamen, möchten wir Schule und Kita in einen Rahmen fassen“, erläuterte Düsel bei der gut besuchten Sitzung. Das Areal soll beidseitig mit Schildern, Fahrbahnmarkierungen und Bodenschwellen flankiert werden. Eine weitere Stellschraube könnten mobile Pflanzbehälter auf der Fahrbahn sein. Weil es Bedenken gibt, dass Pflanzbehälter von Kindern zum Versteckspiel genutzt werden könnten, steht dieser Baustein an letzter Stelle der Liste, die Punkt für Punkt abgearbeitet werden soll.

Bei allem Zuspruch stellte Arne Matthiesen (CDU) klar, dass das Problem hausgemacht ist. „Das Problem ist nicht der Verkehr vor der Schule, sondern Elterntaxis“, sagte er. „Außer Amazon und Post fahren dort nur sie und Anlieger.“ Zuhörer Hartmut Jonas kritisierte die Idee von Fahrbahnschwellen. „Viel Spaß mit den Anliegern, wenn Fahrzeuge Tag und Nacht darüber rumpeln.“

Wie soll Hauptstraße und Calberlaher Straße entschärft werden:

Statt Fahrbahnverschwenkungen an allen drei Ortseinfahrten, die der Rat aus Kostengründen auf Eis legte, will die AG an kleineren Stellschrauben drehen. Die Stellen, wo der Radweg auf die Fahrbahn einfädelt oder der Fahrradschutzstreifen endet, sollen durch Markierungen und Beschilderung kenntlich gemacht werden. Zudem wird an diesem kritischen Stellen erneut mit Sperrflächen und Barken geliebäugelt. Diese Lösung hatte der Landkreis an der Ortseinfahrt aus Richtung Ohnhorst abgelehnt. Das Gremium gab sich kämpferisch und will das Konzept für neue Gespräche nutzen. „Wir werden mit den Genehmigungsbehörden ausloten, was machbar ist“, erklärte Matthiesen. „Auf Basis dieser Ergebnisse werden wir hier einen Beschlussvorschlag erarbeiten.“

Was soll der Kreis noch genehmigen:

Themen der Gespräche sollen auch die Markierung des Mittelstreifens auf der Hauptstraße sowie ein Fahrradschutzstreifens auf der Calberlaher Straße (K 64) sein. Munition für die Bremswirkung von Verschwenkungen liefert eine Verkehrsmessung, deren Ergebnisse Zuhörerin Lisa Wallmann beisteuerte. Demnach war das Verkehrstempo auf Höhe des Friedhofs in Richtung Isenbüttel (59 Stundenkilometer) höher als aus der Gegenrichtung (52 Stundenkilometer).

Aus der Gifhorner Rundschau vom 10.2.2024, Foto: Daniela Burucker