2023 10 10bz1Das regnerische Wetter war kein Stimmungskiller. Beim Mostfest der Nabu-Ortsgruppe Isenbüttel auf der Obstbaumwiese arbeiteten hochmotivierte Baumpaten und Naturschützer beim Pflücken und Saften Hand in Hand. Die Helfer verarbeiteten an Ort und Stelle einen Teil der Ernte zu leckerem Most.

Was die Stimmung trübte, waren die Obstdiebstähle, die wohl im großen Stil stattgefunden haben. „Wir haben viele Bäume in Pflückhöhe komplett abgeerntet vorgefunden“, berichtete Nabu-Sprecherin Helga Mannes. „Wir wissen von Anwohnern, dass Leute mit Autos vorgefahren und mit großen Taschen voller Obst wieder weggefahren sind.“ Laut Ortsvereins-Vorsitzendem Bernd Markert müssen dabei auch Leitern zum Einsatz gekommen sein. „Es gibt Bäume, an denen kein Apfel mehr hängt.“

Besonders ärgerlich ist das für die Baumpaten, die es für jeden der 290 Bäume gibt. „Bis zum Mostfest sind alleine sie diejenigen, die ihren Pflegebaum abernten dürfen“, stellte Mannes klar. „Erst was nach dem Mostfest noch an den Bäumen hängt, darf von jedermann geerntet werden.“

Die massiven Diebstähle haben die witterungsbedingt überschaubare Ernte dezimiert. Wo noch Äpfel und Birnen an den Bäumen hingen, war es aber erkennbar höchste Zeit, sie von ihrer schmackhaften Last zu befreien. Mit Schubkarren, Eimern und Wannen schafften die Freiwilligen das Obst heran und schütteten es zum Aussortieren auf Planen. Die Helfer an Waschtrog, Schredder und Saftpresse hatten alle Hände voll zu tun. Wer mochte, durfte sein Trinkgefäß direkt unter den Auslauf der Presse halten und den Saft kosten. Der Großteil floss aber in die mitgebrachten Flaschen und Behälter.

Im Strohballenhaus gab es zur Stärkung der Most-Gemeinde Leckeres vom Apfel. Neben diversen Kuchen brutzelten auch Kartoffelpuffer im heißen Fett und glühte der Grill.

Aus der Gifhorner Rundschau vom 10.10.2023, Foto: Daniela Burucker