2023 06 19az1Mit einem Schießwettbewerb der etwas anderen Art punktete jetzt Wasbüttels Schützenverein im Dorf. Er veranstaltete eine Dorfmeisterschaft im Blasrohrschießen. Insgesamt 38 Teilnehmende zählte Turnierleiter Ralf Schlak. Es siegten Rocco Somm bei den Kindern und Steven Lachmann bei den Erwachsenen.

Teilnahmeberechtigt waren alle Wasbüttelerinnen und Wasbütteler, aufgeteilt in drei Wertungsklassen: Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Acht Kinder traten letztlich bei der ersten Dorfmeisterschaft an, zudem 30 Erwachsene. „Jugendliche waren leider nicht dabei“, bedauerte Schlak. Zufrieden sein konnte er dennoch mit dem Zuspruch auf den Wettbewerb in der in Wasbüttel noch jungen Sportart. „Wir bieten Blasrohrschießen selbst erst seit zwei Monaten an“, sagte Schlak.

Der Verein will auf die neue Sportart aufmerksam machen

Die Dorfmeisterschaft richtete sich bewusst an alle, die im Blasrohrschießen noch unerfahren waren. Der Verein wollte auf das neue Angebot aufmerksam machen und mal sehen, wie es ankommt im Dorf. „Und wir möchten die Leute einfach mal vom Sofa holen“, sagte Schlak.

Mit dem Blasrohrschießen folgt man in Wasbüttel einem Trend, der in Süddeutschland begonnen hat: „In Bayern haben sie es zuerst angeboten. Seit vergangenem Jahr ist es sogar offiziell anerkannte Disziplin im Deutschen Schützenbund“, berichtete Schlak. Auch in Wasbüttels Schützenverein kam es in den ersten beiden Monaten schon gut an. So entschloss man sich, mit einer Dorfmeisterschaft „gleich in die Vollen zu gehen“, erklärte Schlak.

Der Blasrohrschießsport fordert auch gestandenen Schützinnen und Schützen einiges ab, sind sie es doch gewohnt, mittels eines Visiers zu zielen. Das gibt es beim Blasrohr nicht. Stattdessen versucht man, mit beiden Augen übers Blasrohr auf die Scheibe zu zielen. „Den Pfeil bläst man mit einem kurzen, kräftigen Luftstoß aus dem Rohr“, sagte Schlak. Die größte Herausforderung dabei ist, vor allem für Neulinge, das Blasrohr nicht zu verwackeln.

Ein Probelauf und fünf Wertungsdurchgänge

Den Teilnehmenden der Dorfmeisterschaft gewährte man mit den vereinseigenen Blasrohren zunächst einen Probedurchgang mit sechs Pfeilen auf die sieben Meter entfernten Scheiben. Es folgten fünf Wertungsdurchgänge zu je sechs Pfeilen. Die besten Ergebnisse erzielten bei den bis zu zwölf Jahre alten Kindern Rocco Somm mit 252 Ringen, gefolgt von Tamina Mende mit 182 und Elias Ahrens mit 143. Die Plätze eins bis drei bei den Erwachsenen belegten Steven Lachmann mit 241 Ringen, Mirko Somm mit 236 und Rouven Weiss mit 229.

Bei der Premiere bleibt es übrigens nicht. Im kommenden Jahr geht Wasbüttels Dorfmeisterschaft im Blasrohrschießen in die zweite Runde. Und mehr noch: Bereits in diesem Herbst plant der Verein ein öffentliches Preisschießen mit Blasrohren, denn: „Es kamen unheimlich viele Teilnahmeanfragen von außerhalb, die wir leider bei der Dorfmeisterschaft nicht berücksichtigen konnten“, sagte Schlak. Darüber hinaus findet das Training im Blasrohrschießen freitags ab 18 Uhr statt.

Aus der Allerzeitung vom 19.06.2023, Foto: Ron Niebuhr