2023 05 15bz1Als Mitglied oder Bürgervertreter im Bau-, Wege- und Umweltausschuss sollte man sattelfest sein. Mindestens einmal jährlich tritt das Gremium gemeinsam in die Pedale und nimmt auf einer informellen Radtour Dinge in Augenschein, die zum Gegenstand politischer Entscheidungen werden sollen.

„Wir sind sozusagen on the road“, sagte Ausschussvorsitzender Ernst Lütje. Eine Station der Tour war die Schulstraße, wo die Politik nach einer kreativen Lösung für die schwierige Gemengelage aus zu hoher Verkehrsgeschwindigkeit und einer prekären Parksituation etwa durch Elterntaxis suchte. Um die Auswirkung mobiler Pflanzinseln aufzuzeigen, hatte Lütje dort im Vorfeld Kartoffelboxen platziert. Später am Sitzungstisch sprach sich das Gremium dafür aus, auf der Zielgeraden Geld für den Kauf mobiler Pflanzinseln im Etat zu platzieren. Zudem soll der Bordstein auf Höhe der Schule abgesenkt werden, was das Parken an dieser Stelle verhindern soll – denn das ist vor abgesenkten Bordsteinen grundsätzlich verboten. Um eine Bordsteinabsenkung ging es auch am Kastanienhof. Die Politik befürwortete die Pläne des Bauherrn für eine mittige Zufahrt zum Parkplatz und beratschlagte Lösungen für einen harmonischen Übergang zwischen Gehweg und Parkplatz.

Ein Antrag der SPD-Fraktion hatte die Verkehrssicherheit auf der Hauptstraße auf die Tagesordnung geholt. Hauptkritikpunkt ist der erst vor wenigen Jahren aufgebrachte und stellenweise bereits bis zur Unkenntlichkeit verblasste Fahrradschutzstreifen. „Unsere Forderung an den Landkreis ist, dass die Markierung schnellstmöglich erneuert wird“, teilte Lütje mit. „Um den Beginn des Streifens optisch zu verdeutlichen, soll zudem eine Barke am Ortseingang aus Richtung Ohnhorst aufgestellt werden.“

Ebenfalls in Gespräch ist eine Verbreiterung des Gehweges auf Höhe von Hotops Hof. Das würde zu Lasten der Fahrbahn auf das vorgeschriebene Mindestmaß von 6 Meter gehen. Um Autofahrer zur Reduzierung des Tempos zu zwingen, liebäugelt die Politik zudem langfristig mit Verschwenkungen an allen drei Ortseingängen. Zur Verschönerung des Ortsbildes sollen 500 Euro für Blumenzwiebeln bereitgestellt werden, die die Umweltgruppe in die Erde bringen soll.

Aus der Gifhorner Rundschau vom 15.05.2023, Foto: Daniela Burucker