2018 01 04bz2Von diesem Andrang sei die Familie dann doch ziemlich überrascht gewesen, sagt Charlotte Hoffmann auf Anfrage unserer Zeitung: Am ersten Wochenende Mitte November, an dem die Milchtankstelle geöffnet hatte - eine der wenigen in der ganzen Region - (wir berichteten), hat die Landwirtschaftsfamilie gleich 150 Liter verkauft. "Es war megaviel los!"

 

Nun seien es im Durchschnitt etwa 70 bis 130 Liter frischer, unbehandelter Milch täglich, so Hoffmann. Und darüber seien die Wasbütteler immer noch "überrascht und begeistert vom Interesse" der Menschen - "wir hatten im Vorfeld gar nicht gedacht, dass es so gut läuft". Die Nachfrage nach Milch schwanke im Wochenrhythmus: mehr am Samstag, weniger am Wochenanfang.

Und: Die Kunden kämen für das landwirtschaftliche Produkt - eben Rohmilch wie früher mit 4 Prozent Fett, 3,4 Prozent Eiweiß, nicht erhitzt - nicht nur aus der näheren Umgebung, sondern auch aus den umliegenden Städten Wolfsburg, Gifhorn und Braunschweig. "Es ist beeindruckend, dass sie die Wege in Kauf nehmen." Den Menschen sei es offenbar wert, so weit zum Steinbruchweg 1, nördlich des Dorfes, zu fahren, um regionale Produkte direkt vom Bauern zu kaufen.

Anfangs seien die Kunden durch Zeitungs- und Internetartikel auf die Tankstelle aufmerksam geworden. Mittlerweile habe es sich aber auch schon von Kunden zu Kunden herumgesprochen, dass es in Wasbüttel Milch gibt, wie es sie in keinem Supermarkt zu kaufen gibt.

Optimierungsbedarf gebe es allerdings auch: Das mit dem Glasflaschenverkauf hätten manche Kunden noch nicht ganz begriffen. Etliche seien ohne Bezahlung verschwunden, andere seien ungewaschen zurückgestellt worden.

Aus der Braunschweiger Zeitung, Gifhorn - 4. Januar 2018 - Gifhorner Lokales - Seite 19, Foto: Reiner Silberstein