Elisabeth Hesse hat vor 23 Jahren die Sammelleidenschaft gepackt. „Inzwischen stehen etwa 500 Nachttöpfe in meinem kleinen Museum“, sagt die 59-jährige Wasbüttelerin. 

Jeder Nachttopf hat für Elisabeth Hesse eine eigene Geschichte, eng verbunden mit dem jeweiligen Besitzer. „Es gibt unterschiedliche Modelle für Männer und Frauen, verschiedene Materialien und Größen“, erzählt Hesse. Dicht an dicht stehen die Behältnisse in den Regalen. Teils mit Mustern verziert, teils mit Goldrand, andere sind ganz schlicht. „Man sieht ihnen ihren Verwendungszweck oft nicht an“, sagt Hesse. „Aber es waren alle in Gebrauch.“

 

Einige Exponate in der Sammlung fallen dennoch auf. Auf einem Nachttopf steht geschrieben „Wenn wehen die Winde und plätschern die Wässer, geht es gleich jedem besser“. Der ein oder andere Toilettenstuhl würde optisch in jedes Wohnzimmer passen, könnte ohne Probleme an einem Esstisch stehen. Ein Abroller für Toilettenpapier spielt bei Benutzung einen Walzer.

„Meinen ersten Nachttopf habe ich 1986 auf einem Flohmarkt gekauft. Danach ging es ruck zuck und der Keller war voll“, erinnert sich Elisabeth Hesse. Schnell hat sich ihre ungewöhnliche Sammelleidenschaft herumgesprochen.

RTL, FFN, Arte und der NDR haben bereits Beiträge gedreht. „Derzeit bin ich auf der Suche nach Illustrationen und Gedichten, um mein kleines Museum zu verschönern“, sagt Elisabeth Hesse.

Für einen Besuch des Museums in Wasbüttel, Am Bartelskamp 10, ist eine Anmeldung bei Elisabeth Hesse (Telefon 05374-1407) erforderlich.

Quelle: Allerzeitung vom 02.09.2009 / AZ Seite 14, Foto: Albroscheit