Anke Kreisel hat Idee für die Alte Schule - Lebensmittel, Nähzeug und Dienstleistungen anbieten.
Die Idee kam Anke Kreisel nachdem die Gemeinde die Alte Schule gekauft hatte (wir berichteten): Wasbüttel könne einen
Dorfladen auf Genossenschaftsbasis brauchen, meint sie.

Seit vor zwei Jahren der Lebensmittelmarkt seine Pforten schloss,müssen die Wasbütteler für ihren Einkauf ins Auto steigen. Aus dem Grund hat Anke Kreisel sich ins Ideenkarussel zur Nutzung der Alten Schule eingebracht. Beim Tag der offenen Tür stellte sie ihren Plan vor, auf 100 Quadratmetern Fläche einen Dorfladen zu errichten. Dabei denkt die dreifache Mutter nicht daran, sich selbstständig zu machen. Vielmehr setzt sie auf eine Idee, die bundesweit Schule macht: Sie möchte einen Laden auf Genossenschaftsbasis errichten. "Ein neues Gesetz vereinfacht das", berichtet Kreisel, die Kontakte zum Genossenschaftsverband aufgenommen hat. Sieben Gründungsmitglieder müssten sich finden, ihre Einlagen würden das Eigenkapital bilden. Unterstützung biete das Netzwerk Dorfladen. Die Initiative, Schirmherr ist Ministerpräsident Christian Wulff, berät Gründer kostenlos, zeigt Wege und Fördermöglichkeiten auf, erstellt eine Machbarkeitsstudie. Die Europäische Union gibt ebenfalls Geld.

Anke Kreisel will sich nun mit Interessierten auf den Weg nach Kirchlinteln-Otensen machen, um den dortigen Dorfladen, Vorzeigemodell des Netzwerkes, in Augenschein zu nehmen.

In Wasbüttel möchte die 42-jährige Bankkauffrau alles für den täglichen Bedarf anbieten. "Neben Frischwaren und Tiefkühlkost sollten das auch Knöpfe und Nähzeug sein", meint Kreisel. Es sei klar, dass man nicht mit den Supermärkten mithalten könne. Der Mehrwert müsse in Service und Dienstleistungen, wie einem Lieferservice liegen. Die Rendite spielt bei ihren Überlegungen eine unterordnete Rolle. "Es geht nicht darum, Gewinne zu erwirtschaften, sondern etwas für das Dorf zu tun", meint Kreisel. Auch für die Beschäftigten gebe es keine Reichtümer zu verdienen, vielmehr würde die Möglichkeit geschaffen, stundenweise Beschäftigung zu bieten. Der Vorschlag von Anke Kreisel blieb nicht ungehört. "Die Gemeinde wird ihn prüfen", sagt Bürgermeister Lothar Lau.

Foto: Anke Kreisel vor den Info-Plakaten zur ihrer Idee eines Dorfladens auf Genossenschaftsbasis. ( Foto: Wimmer)

Gifhorner Rundschau, Wolfsburg, 2. Oktober 2008, Gifhorn Lokales, Seite G05
© Braunschweiger Zeitungsverlag, 2005


Weiterführende Informationen bei Wikipedia über  das Genossenschaftsmodell: http://de.wikipedia.org/wiki/Genossenschaft