2018 05 03az1Mit einem fein aufeinander abgestimmten Wechselspiel aus Klavierspiel und Lyrik wartete das Wasbütteler Dorfleben jetzt zum Kaffee mit Schlag in der Alten Schule auf. Dafür sorgte das bewährte Duo aus Doris Brennenstuhl und Erika Siebrecht.

 

„Beide sind nicht zum ersten Mal hier. Sie haben uns schon öfter mal mit Musik und Gedichten erfreut“, sagte Renate Altenkirch. Etwa passend zum Sommer und zum Herbst. Altenkirch war ebenso gespannt wie die übrigen Zuhörer, was das Duo diesmal mitgebracht hatte. Vom Titel her ließ es sich kaum eingrenzen: „Sammelsurium“. Vorab verraten hatten ihr beide nur, dass sie klassische Musik gepaart mit allerhand Gedichten querbeet vortragen wollten. Und: „Es geht wohl auch um die Liebe“, sagte Altenkirch.

Eingangs baten sie darum, mit dem Applaus bis zum Ende zu warten, um Musik und Poesie wirken zu lassen. Dem Wunsch entsprach das Publikum gern. „Es sind Gedichte, die liegen geblieben sind oder die ich neu entdeckt habe. Sie passten bisher irgendwie nie richtig dazu“, erklärte Siebrecht den rund 30 Zuhörern. Und die Liebe war – wie vermutet – auch dabei. Gleich zu Beginn etwa mit Theodor Storms „Der Nelkenstrauch“.

Da Liebe bekanntlich durch den Magen geht, folgte Wilhelm Busch’ „Suppenkraut“.

Dass die ersten aufziehenden dunklen Wolken nicht zwangsläufig das Ende einer Beziehung sein müssen, zeigte sich mit Marlene Hörmanns „1:0 für Dich“. Und fehlen durfte auch nicht Siebrechts Lieblingsdichterin: Mascha Kaléko (“Sieben Jahre“). Dazwischen lauschte das Publikum Brennstuhls wunderbar ausgewählten Klavierstücken von Frédéric Chopin, Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart. Mit kräftigem Schlussapplaus endete der Nachmittag.

Aus der Allerzeitung vom 03.05.2018, Foto: Ron Niebuhr