2017 12 02az1Wenn es dampft und zischt, schnauft und pfeift, blüht das Herz jedes Eisenbahnfreundes auf. Alte Dampfloks haben nichts von ihrem Reiz verloren. Zwei, die sich davon magisch angezogen fühlen, sind Carla und Michael Pause. Die Wasbütteler stellten ihr Hobby jetzt in der Alten Schule vor.

 

Seit 16 Jahren schon sind beide Mitglied im rund 1200- köpfigen Deutschen Eisenbahn Verein. Und seit fünf Jahren bringen sie sich bei dessen Museums-Eisenbahn in Bruchhausen-Vilsen aktiv ein. Carla Pause hat gerade eine Ausbildung zur Schaffnerin absolviert, ihr Mann Michael ist Dreher in der Werkstatt- Crew. „Ich mache alles wieder heil, was die Jungs draußen kaputt machen“, erzählte er. Die Jungs draußen – das sind die Lokführer und Heizer.

Denn die vier restaurierten historischen Dampflokomotiven, die älteste ist um die 100 Jahre alt, und ihre oft ähnlich betagten, aber originalgetreu erhaltenen Waggons stehen nicht bloß in Hallen herum. „Wir sind ein Museum zum Anfassen und Ausprobieren“, betonte Michael Pause. Und natürlich auch zum Mitfahren – zumindest vom 1. Mai bis zum 3. Oktober. Dafür unterhält der Verein mit großem Arbeitsaufwand eine Schmalspurstrecke von acht Kilometern Länge zwischen Bruchhausen- Vilsen und Asendorf.

Highlight ist eine Anhöhe mit satten 52 Promille Steigung. Dort versammeln sich die Fotografen: „Es ist ein unheimlich tolles Motiv, wenn die kleine Lok sich mühsam hoch kämpft“, sagte Pause. Und manchem Fotografen ist dieses Bild allein schon eine Fahrkarte wert, selbst wenn er gar nicht mitfährt. Knapp 40 Minuten braucht die Museumsbahn übrigens für die acht Kilometer. Aber den Geschwindigkeitsrausch sucht zwischen Bruchhausen-Vilsen und Asendorf eh niemand: „Für alle, die mitfahren, ist die Strecke das Ziel“, sagte Pause

Aus der Allerzeitung vom 02.12.2017, Foto: Ron Niebuhr