2016 11 25bz1Sichtlich berührt und mit großer Aufmerksamkeit hörten die Besucher in der Alten Schule den Schilderungen der Wasbüttelerin Shabnam Behad-Weidemann zum Thema Flüchtlingskrise zu.

Als gebürtige Iranerin wusste die energiegeladene junge Frau, wovon sie sprach, war sie doch vor 30 Jahren selbst vor dem Krieg in ihrem ehemaligen Heimatland geflohen. Was vor allem Kinder und Jugendliche, die in der aktuellen Krisenlage auf der Flucht sind, neben materieller Not belaste, seien in erster Linie große seelische Schäden und Ängste, beschrieb Behad-Weidemann eindringlich.

Als ehrenamtliche Helferin habe sie in hunderten Fällen als Übersetzerin vom Grauen in den Herkunftsländern, aber auch von den Schwierigkeiten in den Aufnahmeeinrichtungen in der Region, die sie betreut, hören müssen. "Für die Menschen ist ein geistig-seelisches Zuhause wichtig", machte die Wasbüttelerin deutlich, die Deutschland als ihre neue, langjährige und liebenswerte Heimat bezeichnet.

Die größte Hilfe, die man den Flüchtlingen entgegenbringen könne, sei das Auf-Sie-Zugehen und das Angebot aktiver Beteiligung am Alltagsleben, so Behad-Weidemann. "Unterstützt die Menschen in ihrer Entwicklung, sie wollen Aufgaben übernehmen!", appellierte sie. Ängste und Vorurteile auf beiden Seiten könnten nur in der gelebten Begegnung überwunden werden, darin war sich die Ehrenamtliche einig mit den Zuhörern.

Aus der Braunschweiger Zeitung, Gifhorn - 25. November 2016 - Gifhorner Service - Seite 25, Foto: Lohmann