2016 04 08bz1Nach 35 Jahren in der Politik ist im September endgültig Schluss. Wasbüttels Bürgermeister Lothar Lau tritt bei den Kommunalwahlen nicht mehr an. Auch um Mandate im Kreistag und Samtgemeinderat bewirbt sich der 73-Jährige nicht erneut. Den überlegten Rückzug begründet Lau allein mit seinem Alter.

"Die Entscheidung ist bereits im vergangenen Jahr ohne konkreten Anlass und in Absprache mit meiner Frau gefallen", erklärt Lau. Mit Differenzen um das Baugebiet Heidkamp habe das nichts zu tun. "Das war absehbar und wenn ich es hätte leicht haben wollen, hätte ich das Vorhaben bis nach der Wahl herausgezögert."

Vielmehr hatte Lau bei der Entscheidung sein Alter von 79 Jahren zum Ende der nächsten Wahlperiode im Blick. Dem Gemeinderat gehört Lau seit 1981 an, dem Kreistag seit 1986 und dem Samtgemeinderat seit 1991. Bürgermeister ist er seit nunmehr 15 Jahren.

Das prägende Projekt in dieser Zeit war aus Laus Sicht die Sanierung der Alten Schule. "Das war ein Glücksfall, der uns vor die Füße gefallen ist. Es war nie meine Absicht, mir damit ein Denkmal zu setzen, aber ich bin sehr stolz, dass es uns Dank des gegründeten Vereins gelungen ist, das Haus dauerhaft mit Leben zu füllen."

Im Verein Dorfleben will Lau sich künftig engagieren. "Um diese besondere Gemeinschaft weiter zu entwickeln, wird jede Hand und jeder Kopf gebraucht", meint er. Das klingt nicht nach Ruhestand, oder? "Wenn man Kommunalpolitik auf drei Ebenen betreibt, bleiben viele ungelesene Bücher und Arbeiten auf dem Grundstück liegen", umreißt Lau seine nächsten Pläne. Dazu zählt auch eine Reise nach Italien.

Noch ist nicht geklärt, wen die Wasbütteler CDU ins Rennen um Laus Nachfolge schickt. "Wer immer Bürgermeister wird, findet im Gemeindebüro perfekte Strukturen vor", versichert Lau. Mitarbeiterin Ute Schrot hat alles bestens im Griff und den Chef in den zurückliegenden Jahren ein wenig umgekrempelt. "Sein Schreibtisch ist aufgeräumter als früher", stellt sie schmunzelnd fest.

Arbeit wartet dennoch auf den Nachfolger: Als bislang ungelöste Probleme im weithin beackerten Feld stuft Lau den Busverkehr in Schulstraße, Birkenweg und Rosenstraße sowie eine dauerhafte Lösung für den an die Samtgemeinde verkauften Kastanienhof ein.

Ausa der Braunschweiger Zeitung, Gifhorn - 8. April 2016 - Gifhorner Lokales - Seite 26, Foto: Daniela Burucker