1989 04 00 Bruno Braeder Mühlenanlage Foto600Zeitreise 200Bei der Sicherstellung wertvollen Kulturgutes wurde vor kurzem das Technische Hilfswerk (THW) tätig. Der Instandsetzungszug baute in der früheren Mühle Wasbüttel eine komplette Mühlenanlage ab, die ihren künftigen Standort im Mühlenmuseum in Gifhorn finden wird.

Müllermeister Bruno Braeder, der bis 1967 die Mühle in Wasbüttel noch betrieben hatte, stiftete diese von Fachleuten als ,,kulturhistorisch wertvoll“ eingestufte Anlage dem Verein zur Förderung historischer Mühlen im Landkreis Gifhorn. Dessen Vorstand kam mit Horst Wrobel vom Mühlenmuseum in der Kreisstadt zu der Übereinkunft, daß die Mühlenanlage als technisches Baudenkmal komplett in der Sanssouci-Mühle wieder aufgebaut und somit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.

Den Ausbau der Mühlenanlage, zu der neben einem Schrot- und Mahlgang auch Umlenkgetriebe gehören, nahm der Instandsetzungszug der THW unter der Leitung von Zugführer Hans-Joachim Meyer vor. Vier Wochenenden brauchten die THW-Helfer, um die Anlage in transportable Einzelteile zu zerlegen und diese in das Mühlenmuseum zu transportieren. Das Prunkstück dieser Anlage ist ein Deutz-Dieselmotor aus dem Baujahr 1930, der als technische Rarität gilt.

Dieser Motor, der mit einer Druckflasche gestartet wird, und der bis zur Stillegung der Mühle in Wasbüttel im Jahre 1967 die gesamte Mühlenanlage antrieb, wurde vom THW zunächst in die Berufsbildende Schule II gebracht. Hier soll er überholt und wieder betriebsfertig gemacht werden. Für das THW war die gestellte Aufgabe eine Art Übungsprojekt.

Aus der Allerzeitung oder der Gifhorner Rundschau vom April 1989