2024 02 19az1Nicht nur die Anteilnahme ist groß, sondern auch die Hilfsbereitschaft: Zwei Familien stehen nach einem Dachstuhlbrand vor einer Woche in Wasbüttel vor dem Nichts, doch Freunde und Nachbarn helfen inzwischen, wo sie können – unter anderem mit Spendenaufrufen. Eine Wolfsburgerin hängt sich dabei besonders rein, denn sie verbindet eine ganz persönliche Geschichte mit einer Betroffenen.

Nachdem Schweißarbeiten den Dachstuhl in Brand gesetzt hatten, stehen zwei Familien ohne Zuhause da. Das Doppelhaus ist unbewohnbar. Das Schicksal ihrer Freundin Petra und deren Angehörigen hat Simone Elberskirch nicht lange fackeln lassen. Auf der Spenden-Internetseite gofundme.com hat sie wenige Tage später einen Aufruf gestartet. Das Ziel sind 20.000 Euro, mit denen die Betroffenen wenigstens schnelle finanzielle Unterstützung für das Notwendigste bekommen sollen.

Elberskirch kann sich selbst etwas in die Lage ihrer Freundin versetzen, auch wenn sie nicht buchstäblich abgebrannt war. Aber: „Ich habe 23 Jahre in Mexiko gelebt und bin dann nur mit einem Koffer zurückgekommen und musste von null anfangen.“ Sie weiß also, wie schwer so ein Schlag treffen kann.

Simone Elberskirch und ihre Freundin Petra kennen sich schon lange, hatten sich zwischenzeitlich aber aus den Augen verloren und die Freundschaft praktisch gerade erst neu belebt. „Wir haben uns vielleicht drei oder vier Mal seitdem getroffen“, berichtet die Wolfsburgerin, die als Erzieherin in einer Grundschule arbeitet. Nun wolle sie in dieser schweren Zeit für ihre Freundin da sein und helfen, wo sie könne.

Spenden: „Jeder so, wie er kann“

Und das erhofft sie sich auch von anderen Menschen. „Jeder so, wie er kann“, setzt sie auf Spenden auf gofundme.com. In sozialen Medien werbe sie seit Tagen für die Aktion, die ersten Beträge sind schon eingegangen – mal 50 , mal 100 Euro. „Schön, dass Menschen spenden, die die Familie gar nicht kennen.“

Elberskirch hat inzwischen von einem zweiten Spendenaufruf gehört, der unabhängig von ihrem laufen soll. Und: „Da ist in Wasbüttel eine große Nachbarschaftshilfe.“ So seien ihre Freundin und deren Mann in der Wohnung eines Nachbarn untergekommen.

Der Schaden an dem Doppelhaus, das Elternhaus des Mannes ihrer Freundin und seines Bruders, ist laut Elberskirch immens, die Verzweiflung angesichts materiellen wie auch ideellen Schadens entsprechend. Die Feuerwehr hatte mit dem Brand, bei dem sechs Menschen verletzt wurden, stundenlang zu kämpfen. Rund 150 Kräfte – darunter Gifhorner mit ihrer Drehleiter – waren an jenem schicksalhaften Samstagnachmittag im Einsatz.

Aus der Allerzwitung vom 19.02.2024, Foto:

 

Nach dem Dachstuhlbrand in Wasbüttel: Lea Behrens Archiv