2023 09 23bz1Die Kostenexplosion im Bausektor hat auch vor den Kita-Erweiterungen in Ribbesbüttel und Wasbüttel nicht Halt gemacht. Die Mehrkosten belaufen sich auf 640.000 Euro. Mit allen Komponenten knackt das gesamte Vorhaben mittlerweile locker die 11-Millionen-Euro-Grenze. Das besagen die aktuellen Zahlen, die im Bauausschuss der Samtgemeinde Isenbüttel auf den Tisch kamen.

Unterm Strich werden für den Anbau in Ribbesbüttel nun 5,15 Millionen Euro und für den in Wasbüttel 4,29 Millionen veranschlagt. Die Gründe dafür sind vielschichtig. „Die bisherige Kostenschätzung basierte auf Zahlen von 2021“, erklärte Fachbereichsleiter André Schulz. Bei beiden Bauvorhaben waren die Außenanlagen bislang nicht eingepreist. Zudem verteuern eine aufwendige Baustraße, zusätzliche Parkplätze und die neue Zufahrt auf die Peiner Landstraße das Vorhaben in Ribbesbüttel.

Für beide Bauten hat Schulz nunmehr eine Kostensteigerung von etwa 7,3 Prozent errechnet. Darin sind die Kosten für die anstehende Grundsanierung der Bestandsgebäude noch nicht enthalten. Dafür sind weitere 880.000 Euro (Ribbesbüttel) und 940.000 Euro (Wasbüttel) in der Etatplanung berücksichtigt.

Bislang im Etat für 2024 nicht vorgesehen sind weitere 410.000 Euro, etwa für vom Planer dargestellte Sanierung der Dächer der vor 30 Jahren errichteten Gebäude. „Die Dächer sind Kinder ihrer Zeit“, sagte er. „Von kleinen Mängeln abgesehen sind sie grundsätzlich in Ordnung.“

Zur zeitlichen Einordnung: Die Erweiterung in Ribbesbüttel soll im September 2024 in Betrieb gehen. Die Fertigstellung in Wasbüttel ist im Frühjahr 2025 vorgesehen.

Ein weiteres Thema war die von der Gemeinde Ribbesbüttel beantragte und vom Gremium einstimmig befürwortete Änderung des Flächennutzungsplanes. Das ist erforderlich, damit die Gemeinde Bebauungspläne für zwei Sondergebiete aufstellen kann. Dabei handelt es sich um südlich der L320 gelegene Flächen. Die Gesamtfläche von 33,5 Hektar gliedert sich in ein 28,36 Hektar großes Areal, wo der Besitzer auf einer Teilfläche Photovoltaik verwirklichen möchte. Weitere 5,5 Hektar sollen für die Ansiedlung eines Forschungsprojektes bereitgestellt werden, das seine Energie von der Abwärme der benachbarten Biogasanlage bezieht.

Konkret möchten die Betreiber der Biogasanlage auf ihrem Grund und Boden ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt des Instituts für Binnenfischerei zur Produktion tierischer Eiweiße ansiedeln. Bei der Erläuterung dieser Pläne sprach Bürgermeister Hans-Werner Buske vollmundig von der „Innovationsgemeinde Ribbesbüttel“. Auch wenn daraufhin im Gremium der Begriff „Shrimps-Farm“ salopp die Runde machte, gab es warme Worte aus der Runde. „Der ortsansässige Landwirt tritt als Investor auf und somit bleibt die Wertschöpfung in Ribbesbüttel“, fasste Ausschussmitglied Ulf Kehlert zusammen.

Darüber hinaus teilte Samtgemeindebürgermeister Jannis Gaus mit, dass der Zuwendungsbescheid über rund 1,55 Millionen Euro für die Sanierung des Freibades Edelbüttel vorliegt und die Planungsleistung ausgeschrieben wurde. Bis zum Saisonende am 15. September zählte das Freibad 33.207 Besucher. Das waren rund 3200 weniger als im Vorjahr.

In einem Sachstandsbericht zur Gesetzeslage und möglichen Förderprogrammen lieferte die Verwaltung die Eckdaten zum Einstieg der Samtgemeinde in die Kommunale Wärmeplanung.

Aus der Gifhorner Rundschau vom 23.09.2023, Foto: Daniela Burucker