2018 01 03az1„Der Realverband ist die älteste Gemeinschaft Wasbüttels“, sagt Fred Weidemann. 1870 ist der Verband gegründet worden. Und bevor das Wissen über seine Aufgaben und seine Geschichte komplett verloren geht, erstellen sieben Akteure eine Chronik. „Fertig sein soll sie im Winter 2018“, plant Fred Weidemann.

 

Mit dem Ende der Feudalherrschaft und der Bauernbefreiung zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der Grundstock der Realverbände gelegt, in denen sich die freien Bauern zusammenschlossen. Alte Verträge – die Rezesse – regelten „gemeinsame Verpflichtungen und Rechte“, erklärt Renate Altenkirch.

Systematische Recherche ist für die Sieben nötig. „Aber es gibt auch mal einen Glücksfund im Bücherschrank zwischen alten Akten“, erzählt Marlena Stumpf-Hotop. Glück kann man auch im Archiv haben, wie Heino Fründt von einem seiner Besuche im Staatsarchiv berichtet: „Da lag zufällig eine Karte der ersten Verkopplung in Wasbüttel von 1829 auf dem Tisch.“ Sind die Dokumente gefunden, ist die nächste Herausforderung die Übersetzung der Sütterlin-Schrift.

Seit fast zwei Jahren sitzt das Team an der Chronik. Jeder aus dem Kreis, zu dem noch Paul Lütje, Jürgen Höper und Dr. Gunter Karsten gehören, hat einen thematischen Schwerpunkt, immer wieder kommt die Runde zusammen, um den aktuellen Stand zusammenzutragen. Kaffee und selbstgebackener Kuchen gehören dazu.

„Die Chronik wird gut“, ist Renate Altenkirch überzeugt. „Es macht jetzt schon Spaß, darin zu lesen.“ Und sie ist überzeugt, dass auch die Mitglieder des Realverbands noch viel Neues erfahren.

Sollte jemand noch alte Dokumente oder Bilder zum Beispiel aus der Landwirtschaft, von der Jagd oder der Waldarbeit beisteuern können, freuen sich Renate Altenkirch oder Fred Weidemann über einen Hinweis.

Aus der Allerzeitung vom 03.01.2018, Foto: Christina Rudert