Nein, als Lehrerin will Julia Hazelaar nach diesen zehn Monaten Erfahrung in Kolumbien definitiv nicht arbeiten. „Allein dieser Lärmpegel – nach acht Stunden Schule wollte ich nur noch Ruhe.“ Aber spannend war diese Erfahrung doch für die junge Wasbüttelerin.

In Kolumbien geht die Grundschule von der Vorschule bis zur fünften Klasse. „Es ist relativ neu, dass dort an Grundschulen Englisch unterrichtet wird“, sagt sie. Mit Lied- und Spielideen sowie Videos aus Wasbüttel war sie gut ausgestattet: „Der Unterricht war spielerisch, es ging eher darum, alltägliche Vokabeln zu vermitteln, als Grammatik zu pauken.“

Zum Glück sei sie nicht an einer städtischen Schule gelandet, „bei mir waren die Klassen klein, zwischen zwölf und 30 Schüler, und die Schule insgesamt hatte nur 150 Kinder.“ Bei allem Stress hatte Julia Hazelaar doch viel Spaß mit den Kindern. „Ich habe total viel Liebe geschenkt bekommen.“

 

Die langen Ferien im Dezember und Januar – dann ist in Kolumbien Sommer – hat Julia Hazelaar zum Reisen genutzt: „Ich war am Amazonas und in der Karibik, im Kaffeedreieck, zum Karneval im Süden“, zählt sie auf. Eine Zeitlang war sie auch mit ihrem Freund unterwegs. Aber auch in der Umgebung von Duitama fand sie Begeisterndes: „Innerhalb einer Viertelstunde war ich von der Schule aus auf 3200 Meter Höhe – diese Vegetation dort, einfach toll.“

Jetzt ist sie wieder zuhause, arbeitet ehrenamtlich für YFU (Deutsches Youth for Understanding), die Organisation, mit der sie als Austauschschülerin in Mexiko war, und freut sich auf ihr Psychologie-Studium, das sie im Herbst in Göttingen beginnt.

Aus der Allerzeitung vom 19.06.2014 / AZ Seite 22