Die Kooperation der Chöre Wasbüttel und Allerbüttel startet mit jugendlichen Elan an der Spitze durch: Der 22-jährige Elmar Diener hat kürzlich die Leitung beider Chöre übernommen.

In Jeans, Holzfällerhemd und Turnschuhen steht er am Klavier. Die Aufwärmübungen für die Stimme, die er den rund 40 Sängern vorgibt, sind ebenso schwungvoll wie sein ganzes Auftreten. Der 22-jährige ist in Wasbüttel aufgewachsen. "Diese Verbundenheit war auch der Grund, spontan zuzusagen, als Bürgermeister Lothar Lau anrief, um mich für den Job zu gewinnen", erzählt Diener.
Seit wenigen Monaten verheiratet, lebt der Betriebswirtschaftsstudent heute in Wolfsburg. Sein musikalischer Werdegang liest sich eindrucksvoll: Seit dem fünften Lebensjahr spielt er klassisches Klavier, bekam Gesangsunterricht, wechselte in die Fachrichtung Pop- und Jazzmusik, gründete und leitete Chöre mit verschiedener Ausrichtung, sammelte Erfahrungen als Pianist und Dirigent und spielt heute in einer Band. "Außerdem schreibe und arrangiere ich eigene Stücke", sagt Diener.

Die Chorgemeinschaft Wasbüttel und der Gemischte Chor Allerbüttel haben sich als weiterhin eigenständige Vereine vor etwa eineinhalb Jahren für gemeinsame Proben und Auftritte zusammengeschlossen - wegen der schwindenden Mitgliederzahlen. Das Personalproblem blieb aber trotzdem präsent. Zwischenlösungen waren an der Tagesordnung.

Mit Diener soll das anders werden. "Ich werde das bestehende Repertoire beibehalten und versuchen, neue Lieder einzubauen", sagt Diener und denkt dabei auch an deutschen Gospel. "Bisher ist der Chor selten am Klavier begleitet worden. Das macht den Gesang schon erheblich lebendiger." Besonders die Sängerinnen seien begeistert von dem jungen, temperamentvollen Chorleiter.
"Toll, dass er mit uns Alten überhaupt arbeiten will", meint Luisa Schulz, die sich offen zeigt, auch fremdsprachige Lieder zu lernen. "Es ist ohnehin ein Problem, dass beide Chöre unterschiedliche Lieder in der Mappe haben", meint Brigitta Plagge, die gemeinsame neue Lieder als Baustein auf den Weg zu mehr Gemeinsamkeit sieht. Die angestrebte Verjüngung des Chores hat Rosemarie Freund im Auge: "Vielleicht können wir jetzt vermehrt junge Sänger für uns gewinnen.


Gifhorner Rundschau, Wolfsburg, 13. November 2008, Gifhorn Lokales, Seite G05, Foto: Wimmer