Thomas Gottschalk hat mit seiner "Wetten, daß . . .?"-Show diesmal ein "Geburtstagsfest" der Superlative gefeiert.

Dem auf den Tag genau 95jährigen Johannes Heesters bot er am Samstag abend in Erfurt ein von Weltstar Yehudi Menuhin dirigiertes "Happy Birthday" und 15,27 Millionen Fernseh-Zuschauer als Mit-Gratulanten. Die Besucher in der Messehalle ehrten den Grandseigneur der Operette mit Standing Ovations.Sichtlich bewegt versprach Heesters dem Publikum in einem neuen Lied "Ich werde hundert Jahre alt". Neben seiner Frau Simone Rethel sitzend, flirtete der Charmeur mit Verona Feldbusch, die - in Einlösung ihrer verlorenen Wette der vorherigen Sendung - den Stargästen auf Rollschuhen und mit blauer Perücke Getränke servierte. "Geburtstagskind" Heesters wählte als einziger Whisky. Im Kampf um die Zuschauergunst triumphierte Gottschalk mit seiner Show wieder einmal über die Konkurrenz. Die 15,27 Millionen Zuschauer bedeuteten einen Marktanteil von 47,8 Prozent. Zu Gottschalks Gästen gehörten der britische Popstar Phil Collins und Entertainer Harald Juhnke, der sein 50jähriges Bühnenjubiläum feierte. Der 82jährige Dirigent Yehudi Menuhin warb mit dem Kauf einer Uhr für den Wiederaufbau der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Frauenkirche in Dresden. Der Weltbürger hatte sich schon kurz nach dem Krieg für normale Beziehungen mit Deutschland eingesetzt. "Alles, was Deutschland repräsentiert - Beethoven, Goethe -, das waren nicht Feinde für mich", sagte der 82jährige.Im Showteil begeisterten unter anderem die Wiener Sängerknaben mit "Stille Nacht, heilige Nacht".

 

"Wettkönig" wurde Frido Krauel (aus Wasbüttel), der bei der Außenwette in einem Geraer Schwimmbad 25 Meter unter Wasser lief. Er lief ohne Hilfsmittel wie Bleigürtel in vier Meter Tiefe einmal im Becken herum.

Bei der Saalwette mußte sich Gottschalk geschlagen geben. Nur zehn der zwölf geforderten Thüringer Bundestags- und Landtagsabgeordneten marschierten als Nikolaus verkleidet mit ihrer Schwiegermutter im Sack auf den Rücken herein.Da nütze es auch nicht, daß Landesvater Bernhard Vogel Eisschnelläuferin Gunda Niemann-Stirnemann für den Abend zur Schwiegertochter ernannte.

Quelle: Die dpa/Welt vom 7.12.1998