2021 02 01az1Was hat es nur mit diesem Keramikkrug auf sich? Peter Hesse aus Wasbüttel würde nur zu gerne wissen, wem dieser Krug einmal gehörte – und warum diese Person ihn erhalten hat. Antworten hat er aber bisher noch keine gefunden – dabei würde er gerne die ganze Geschichte rund um das Objekt kennen.

 

Ihren Anfang nahm die Suche 2019. Peter Hesse kaufte den Krug in einem Flohmarkt- und Trödelladen in Lagesbüttel. „Den Laden gibt es inzwischen nicht mehr“, sagt er.

Der Krug selbst ist blau. In weißer Farbe ist das Wappen des Landkreises Gifhorn eingeritzt. Der Krug könnte durchaus als Vase gedacht gewesen sein von seiner Form her. Unter dem Fuß gibt es ein paar eingeritzte Hinweise, Thoms und Brunsbüttel beispielsweise. Diese Hinweise haben Peter Hesse ein Stück weiter gebracht. Aber eben nur ein Stück.

„Die Töpferei Thoms in Brunsbüttel hat diesen Krug gefertigt“, weiß der Wasbütteler. Und von dort bekam er auch weitere Puzzlestück. „Die Firma hatte in Berlin in der Sperlingsgasse ein Geschäft. Die Töpferei und den Laden gibt es aber nicht mehr“, erzählt er. Dennoch gelang es Hesse, Kontakt zur Familie der damaligen Betreiber aufzunehmen. Und die Tochter der Inhaber habe sich noch genau an den Krug erinnern können. „Sie war damals 16 Jahre alt. Und sie konnte sich deshalb noch erinnern, weil es wohl das einzige Stück war, das die Töpferei als Auftragsarbeit hergestellt hat. Sonst haben die nur eigene Entwürfe produziert. Der Krug ist ein “inzelstück“

Auch, wer den Auftrag vergaben hat, weiß Hesse inzwischen – nämlich der Landkreis Gifhorn, und zwar im Jahr 1968. Doch an wen wurde Krug dann vergeben und warum? Und wie kam der Krug schließlich in den Trödelladen? Diese Fragen konnte Hesse bisher niemand beantworten. Auch der Landkreis selbst nicht. Dort legte man sich zwar kräftig ins Zeug, um auf die AZ-Anfrage Hinweise zu finden. Aber das gestaltete sich schwierig, mehr als 50 Jahre später. „Die Museen haben nur Informationen zu den eignen Objekten und eventuell zu denjenigen Objekten, die sich im Besitz der Landkreis-Verwaltung befinden, wenn der Zugang ursprünglich über das Museum erfolgt ist“, heißt es beispielsweise von der Verwaltung.

Bei der Kreisarchäologie gibt es keine Antwort. Auch der Museums- und Heimatverein kann nicht helfen. „Ich habe diese Art Krug noch nie gesehen und könnte mir lediglich vorstellen, dass er mal als Gastgeschenk oder Jubiläumsgeschenk geschaffen wurde“, sagt Barbara Bergaus. Eine Suche in noch nicht digitalisierten Archiven erweist sich als langwierig. Denn dass der Krug möglicherweise 1968 gefertigt wurde, heißt noch nicht, dass er auch 1968 vom Landkreis Gifhorn weiter gegeben wurde – auch, wenn das wahrscheinlich ist.

Bleiben die offenen Fragen von Peter Hesse: Wer hat den Keramikkrug bekommen und warum? Und was ist ab 1968 mit dem Krug geschehen? Darauf hätte er gerne Antworten. Wer eine hat, kann ihn erreichen unter Tel. (0 53 74) 14 07.

Aus der Allerzeitung vom 01.02.2021