Musik verbindet auf besondere Weise die Menschen, auch über Grenzen hinweg und aus verschiedenen Kulturkreisen. Klassische deutsche Musik mit der Barocklaute und zeitgenössische japanische Kompositionen auf einem deutschen Konzertflügel von japanischen Interpreten virtuos dargeboten, eine überaus reizvolle Konstellation, die sich Musikfreunden derzeit im Landkreis Gifhorn, genauer gesagt in der „Tenne“ Wasbüttel bietet.

Unter dem Motto „Göttlicher Klang und Glückwunsch Japans zur deutschen Wiedervereinigung“ starten Masatsugu Sasaki und seine Frau Reiko in Wasbüttel im Landkreis Gifhorn eine Konzert-Tournee, die sie in den nächsten Monaten durch ganz Deutschland führen wird.

Düsseldorf, Mannheim, Nürnberg, München, Berlin und Kiel sind die nächsten Auftrittsorte des japanischen Ehepaares. Doch auch im Dom zu Wismar ist ein Konzert vorgesehen. Weitere Vorstellungen sind in der Thomaskirche in Leipzig und im Magdeburger Dom geplant.

Das erste Konzert fand nach der Ankunft in Wasbüttel in der „Tenne“ von Johanna Brandenburg statt. Einige Konzertabende werden hier bis einschließlich Sonnabend, 27. April, noch folgen. Anmeldungen sind unter der Rufnummer 053 71/49 19 noch möglich.

Vor dem Start in die Großstädte der Bundesrepublik sind Masatsugu und Reiko Sasaki am Donnerstag, 2. Mai, in der „Musenmöhle“ in Eschede zu hören. „Die Tenne von Johanna Brandenburg in Wasbüttel wird unser Stützpunkt während der Deutschland-Tournee sein“, berichtet der japanische Virtuose.

Nicht ohne Grund wurde die „Tenne“ in Wasbüttel von den japanischen Gästen als „Stützpunkt“ für die Deutschland-Tournee und Ort der ersten Konzerte von Masatsugu Sasaki, letzter Meisterschüler des berühmten, viel zu jung verstorbenen Professors Michael Schäffer von der Musikhochschule in Köln, gewählt.

In Japan lernte Johanna Brandenburg den Künstler, der von seiner Frau Reiko auf dem Flügel begleitet wird, kennen.

Seit mehr als 40 Jahren beschäftigt sich die Wasbüttelerin Johanna Brandenburg mit der Lautenmusik. Über die von Masatsugu Sasaki gespielte doppelchörige, 24saitige Barocklaute kam man schnell ins Gespräch, aus dem dann die sehr enge Zusammenarbeit erwuchs.

Der erste Teil des Programms mit Barocklaute beim Auftakt-Konzert in Wasbüttel war ganz J. S. Bach gewidmet.

Im zweiten Teil dieses Konzertes spielte Reiko Sasaki die englische Suite Nr. 6 (J. S. Bach) sowie zwei zeitgenössische japanische Kompositionen des bekannten Komponisten Tetsu Arai, von denen die erste der japanischen Konzertpianistin selbst gewidmet ist.

Ein stürmisch applaudierendes Publikum dankte den japanischen Künstlern für ihre mit überzeugender Meisterschaft vorgetragenen Musikstücke.

Aus der Allerzeitung oder der Gifhorner Rundschau vom 24.04.1991, Foto: NN