2015 05 23bz2Vielen Bürgerfragen zum Thema Einheitsgemeinde stellten sich am Donnerstagabend Isenbüttels Samtgemeindebürgermeister Hans-Friedrich Metzlaff, Bürgermeister Ulf Kehlert sowie Jürgen Wisch und Erich Day von der Verwaltung der Samtgemeinde. Grundtenor der Publikumsbeiträge: Warum sollen wir etwas an unserer Gemeinde-Struktur ändern, wenn es uns gut geht?

 

Viele der anwesenden Bürger fürchteten Nachteile, sollten Wasbüttel, Ribbesbüttel, Vollbüttel und Calberlah zu einer Einheitsgemeinde fusioniert werden. "Ein Isenbüttler im Gemeinderat wird doch als erstes für die Sanierung einer kaputten Straße in Isenbüttel stimmen und nicht für eine kleine Ortschaft. Das ist doch nur menschlich", so eine Stimme aus dem Publikum. Metzlaff hingegen ist sich sicher, dass im Gemeinderat einer Einheitsgemeinde nicht durch die jeweilige Ortsbrille geschaut wird. Day und Metzlaff betonten, dass die Einheitsgemeinde nicht aus finanziellem Zwang geplant würde. Ein großes Problem stelle zurzeit aber der demographische Wandel dar. Immer mehr Parteien und politische Ämter hätten Nachwuchsprobleme oder blieben unbesetzt. Derzeitig tagen in der Samtgemeinde, so errechnete es die Arbeitsgruppe zur Einheitsgemeinde, 29 Gremien regelmäßig, durchschnittlich gebe es 130 Sitzungen im Jahr und 90 Ratsmitglieder insgesamt. In einer Einheitsgemeinde würde das Personal reduziert werden. Hier rechnet die Verwaltung mit 13 Gremien, 82 Sitzungen pro Jahr und 65 Ratsmitgliedern plus den vier Ortsvorstehern.

Ferner würde die Effizienz und Transparenz in der Verwaltung gesteigert. "Wir müssen uns zukunftsfähig machen, auch wenn es uns jetzt noch nicht schlecht geht", so Metzlaff.

Dennoch blieb dem Publikum die Argumentation von Politik und Verwaltung zu schwammig. "Ich hätte eine handfeste Kalkulation und Einsparsummen erwartet", sagte ein Vollbüttler.

Metzlaff und Co. präsentieren ihre Pläne zur Einheitsgemeinde ein weiteres mal am 28. Mai in Calberlah. Danach setzen sich die Bürgermeister wieder zusammen.

 

2015 05 23bz4"Ich bin skeptisch, ob die kleinen Dörfer dabei nicht hinten herunterfallen."
Klaus Hövelmann (47) aus Ausbüttel befürchtet Nachteile.

 

2015 05 23bz3"Ich bin blauäugig und glaube daran, dass eine Einheitsgemeinde funktionieren wird."

Christiana Ströhl (52) aus Vollbüttel ist für die Einheitsgemeinde

 

2015 05 23bz5"Ich weiß nicht was richtig oder falsch ist. Aber kann man den Fortschritt aufhalten?"
Silvia Bosse (51) aus Vollbüttel zweifelt an dem Konzept Einheitsgemeinde.

 

Aus der Braunschweiger Zeitung, Gifhorn - 23. Mai 2015 - Gifhorner Lokales - Seite 23, Fotos: Hannah Schmitz


 

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