2015 03 21bz1Wird die Samtgemeinde Isenbüttel schon 2016 eine Einheitsgemeinde? Mit einer Infoveranstaltung für politische Vertreter wurde am Donnerstag die Diskussion eröffnet. Ein klares Stimmungsbild war jedoch nicht erkennbar. Als Knackpunkt entpuppte sich der ambitionierte Zeitplan.

Basis der Präsentation im Bürgertreff Wasbüttel waren die Ergebnisse des 2013 ins Leben gerufenen Arbeitskreises. Rund 100Zuhörer aus Räten der Mitgliedsgemeinden erfuhren, dass die Vorteile der Reform im Abbau bürokratischer Strukturen liegen. Mit rund 100000 Euro bezifferte Kämmerer Jürgen Wisch die jährliche Ersparnis bei Personal- und Verwaltungskosten. "Statt fünf gäbe es künftig nur noch einen Haushaltsplan," führte Wisch als Beispiel an.

Derzeit gibt es jährlich 130 Sitzungen von 29 Gremien. Das Modell von Ortsräten mit je acht Vertretern in Isenbüttel und Calberlah, je vier in Vollbüttel und Ribbesbüttel sowie Ortsvorstehern in Ausbüttel, Allerbüttel, Edesbüttel/Allenbüttel und Wettmershagen prognostiziert einen Rückgang auf 82 Sitzungen.

Die Zahl der Mandatsträger würde sinken. Das rief Kritiker auf den Plan: "Demokratie und Mitwirkung verlieren zugunsten von Einsparungen", meinte Volker Wallmann (Wasbüttel). Ein Argument der Verwaltung ist die Entlastung der Bürgermeister. Klaus Rautenbach (Isenbüttel) hielt dagegen: "Anderswo wird das Amt des Verwaltungsdirektors nicht vom Bürgermeister bekleidet, sondern delegiert." Der Samtgemeinderat soll am 23. April über das weitere Vorgehen beschließen. Nächster Schritt wäre ein Infoabend für Bürger. "Danach müsste entschieden werden, ob der Weg zügig weiter gegangen oder die Entscheidung auf den nächsten Rat verlagert wird," sagte Samtgemeindebürgermeister Hans-Friedrich Metzlaff. Die meiste Kritik gab es am aktuellen Tempo. "Mir geht das alles zu schnell und ich fühle mich überrannt," sagte Thomas Goltermann.

Aus der Braunschweiger Zeitung, Gifhorn - 21. Maerz 2015 - Gifhorner Lokales - Seite 24, Foto: Daniela Burucker