Soll aus der Samtgemeinde eine Einheitsgemeinde werden? Mit einem Infoabend in der Alten Schule in Wasbüttel hat der SPD-Ortsverein Isenbüttel diese Diskussion erneut in Gang gebracht. Vor vollem Haus erläuterten Vertreter der Sassenburg ihr Modell.

Gemeindebürgermeister Volker Arms und Ortsbürgermeister Horst Loos aus Dannenbüttel gaben 30 Interessierten Einblicke in die Politik einer Einheitsgemeinde. Beide erläuterten rechtliche Grundlagen, zeigten Unterschiede zwischen Einheits- und Samtgemeinde auf und sprachen über die praktische Arbeit.

Als großen Vorteil führte Arms an, dass statt Einzelhaushalten nur ein Gesamthaushalt aufgestellt wird. Als großen Hemmschuh nannte er die "Furcht vor Statusverlust bei den Gemeinden". Am Beispiel der Sassenburg führte Arms ins Feld, dass die Infrastruktur gerechter unter den Orten verteilt, statt in zentraler Lage konzentriert werde. Er hob die Bedeutung der Ortsbürgermeister hervor. "Auch wenn die Ortschaften viele Kompetenzen abgegeben haben, sind sie keine Handlanger der Verwaltung oder zum Überbringer von Glückwünschen degradiert", erklärte Arms. "Die Verwaltung macht das Rathaus, alles andere der Ortsrat". Dem pflichtete Loos bei. "Wir sind Ansprechpartner und Sprachrohr der Bevölkerung."

Alle Zuständigkeiten waren mit Gründung der Einheitsgemeinde festgeschrieben worden. Arms riet dazu, ähnlich zu verfahren und eine Entscheidung nicht auf die lange Bank zu schieben. "Projekte sollten nicht länger als zwei Jahre dauern", sagte er. Befürworter haben die Reform für 2021 ins Auge gefasst. "Seid frech und denkt über 2016 nach", empfahl Volker Arms.

Eine derart schnelle Umsetzung stuften Zuhörer aber als kaum realistisch ein. Uwe Karls wies auf die unterschiedliche Prägung der vier Mitgliedsgemeinden hin: "Meine Sorge ist, dass Profile, die sich herausgebildet haben, schwer miteinander zu vereinbar sind."

Aus der Braunschweiger Zeitung, Gifhorn - 10. Oktober 2014 - Sonderthemen - Seite 22, Foto: Daniela Burucker