Frido Krauel aus Wasbüttel ist bekannt für seine skurrilen Tauchgänge. Dieses Jahr hatte er ein ganz seltenes Erlebnis: Ein Walhai schwamm ihm vor seine Videokamera. Die Aufnahmen strahlt der regionale Fernsehsender TV 38 ab kommender Woche aus.

 

 Es war am 19. Mai 2005 vor Sharm el Sheikh, Ägypten, am Roten Meer. Es gab hohen Wellengang und starke Strömungen – Badeverbot. Aber Frido Krauel ging mit seiner Frau trotzdem tauchen. Wie immer ohne Pressluftflasche, dass ist seine Spezialität. Luft holen und dann runter auf bis zu 20 Meter. Bis zu drei Minuten hält er aus. "Im Wasser bin ich zu Hause. Weil ich keine Blasen mache, komme ich viel näher ran an die Fische."

Dabei hatte er wie immer seine 7500 Euro teure Videokamera – eine Mini-DV im dichten Gehäuse mit zwei 50-Watt-Halogenscheinwerfern. "Ich filmte gerade einen großen Napoleon, zwei Meter lang", erzählte der 65-Jährige, "da kam dieser riesige Walhai aus nördlicher Richtung direkt unter meiner Frau entlanggeschwommen, schnurstracks". Krauel reagiert schnell, setzt das Weitwinkelobjektiv drauf und drückt die Aufnahmetaste. Der Hai schwimmt quer durch das Bild – die Tiere werden bis zu 18 Meter lang, er passt gar nicht ganz aufs Bild. Gefährlich sind sie allerdings nicht: Walhaie sind Planktonfresser.

"Das erlebt man nur einmal in seinem Leben", ist der Weltrekordhalter im Unterwasser-Handstandlauf (37 Meter) noch immer begeistert. "Ich bin aus dem Staunen gar nicht heraus gekommen. Das ist der größte Tauchertraum"

Jeder kann diesen Tauchgang und drei weitere im Fernsehen nacherleben: Der Regionalsender TV 38 (nur im Kabelnetz) zeigt vier einstündige Videofilme von Krauel im Frühabendprogramm jeweils ab 18 Uhr: "Tauchen mit dem Walhai vor Sharm el Sheikh" am 10. und 17. Dezember, "Tauchen an den Riffen in der Straße von Tiran" am 7. und 14 Januar. "Alles ist original, es gibt keinen Schnitt, keine Vertonung" – darauf legt Krauel Wert. Die Filme sind aber nicht nur wegen der relativ kurzen Haiszene sehenswert: Sie zeigen hauptsächlich atemberaubende Nahaufnahmen von Muränen, Kaiserfischen, Napoleons, Blaupunkten und Adlerrochen.

Frido Krauel taucht seit 1965.
Mit seinen Unterwasserläufen am Beckenboden wurde er 1998 Wettkönig bei "Wetten dass?" (ZDF).
Alle 2 Wochen trainiert er 7 bis 8 Stunden.
Seine Schränke sind gefüllt mit etwa 5000 Unterwasser-Dias und 56 Stunden Film.
45 Jahre arbeitete er bei Volkswagen in Forschung und Entwicklung.

 

Quelle: Gifhorner Rundschau vom 2.12.2005, Fotos: Frido Krauel und Reiner Silberstein