Einen Kartoffelacker wollten Waltraud Fischer und ihr Ehemann Günther aus Wasbüttel nicht mehr haben. Der der nahm beim Hauskauf vor 22 Jahren noch den größten Teil des Gartens ein. Deshalb entschieden sie sich, einen Teich anzulegen.

"Mein Mann hob das große Loch nur mit dem Spaten aus", erzählt die Frau, "eine ganz schöne Quälerei war das!" Bis zu 1,20 Meter tief hatte Günther zu buddeln. Im Grunde genommen handelt es sich heute nicht um einen einzigen Teich, sondern um zwei, die mit einem Überlauf miteinander verbunden sind - insgesamt 2,5 Meter breit und rund 11 Meter lang. Eine richtige Seenlandschaft.

Auf Randmatten wurden die ersten Teichpflanzen eingesetzt, natürlich auch die obligatorischen Seerosen. "Da mein Mann meinte, über jeden Teich gehört eine Brücke, baute er eine schöne aus Holz." Nach zwanzig Jahren war die allerdings morsch geworden und musste kürzlich erneuert werden.

Alles wuchs wunderbar, aber nach vielen Jahren drohte der Teich zu verlanden. "Man konnte nicht mehr viel vom Wasser sehen. So musste etwas geschehen", berichtet Waltraud Fischer. Denn ein Teich ohne sichtbares Wasser sei kein Blickfang. "Wir entschlossen uns für eine Umgestaltung mit Steinen. Wir fuhren zu einer Kiesgrube und suchten uns zig kleine und einige große Steine aus." Nach Lieferung arrangierten sie diese rund um den Teich. Die großen Brocken zogen sie mit Hilfe von alten Teppichen zu zweit an Ort und Stelle. Kleinere und größere Parzellen für Pflanzen ließen sie frei und bepflanzten sie später.

Ein Teil des Wassers ließen sie ab, fassten den Rand mit Beton in Eisengeflecht und Steinen ein, so dass keine Teichfolie mehr zu sehen war. "Seit dem können wir wahrhaftig von uns behaupten "steinreich" zu sein", sagt die Ehefrau. Die üppig wachsende Bachbunge im Bachlauf - sie liebt fließendes Gewässer - hilft auf natürlichem Weg wie die anderen Uferpflanzen, organische Stoffe aus dem Wasser abzubauen beziehungsweise zu filtern.

"Unsere Fische fühlen sich sehr wohl in unseren Teich." Der Koi-Karpfen alias Moby Dick ist schon 22Jahre alt und misst 35 Zentimeter. "Er war unser erster Fisch", erzählt Günther Fischer. Zahlreich seien auch die Frösche vertreten, einige lassen sich sogar streicheln. "Und weil sie so lieb sind, haben wir eigens für sie einen Fährdienst eingerichtet, den sogenannten "Enten-Express", so Waltraud Fischer - das Plastiktier am Ufer ist beliebt bei den Amphibien. "Im Sommer genießen wir unser Frühstück mit Blick auf den Teich und beobachten die zahlreichen Vögel, die zum Trinken und Baden einfliegen."

 

 

 

Quelle: Gifhorner Rundschau, Wolfsburg: 18. August 2009, Gifhorn Lokales, Seite G05, Fotos: privat