Noch immer nicht besiedelt ist das Wasbütteler Schwalbenhaus. Auch im dritten Sommer seit seinem Bau hat sich dort kein Schwalbenpaar zum Nisten niedergelassen. "Das kann Jahre dauern, bis die Vögel einen Standort annehmen", sagt Franz Vorderwülbecke, der den Bau initiiert hatte, nachdem er eine entsprechende Konstruktion in Hessen kennengelernt hatte.

Dort werden derartige Häuser mit einer viereckigen Dachform gebaut, in Wasbüttel wurde es ein sechseckiges Dach, in dem sich 16 vorbereitete Nisthöhlen befinden. Das Dach ist auf einem 4,5Meter hohen ausrangierten Telegrafenmasten montiert, der wiederum auf einem Betonsockel steht.

Das Schwalbenhaus wurde 2006 von Vorderwülbecke und seinen ornithologisch interessierten Feuerwehrkameraden Klaus-Dieter Brandt und Claus-Peter Schöpke gebaut und in Nachbarschaft zum Feuerwehrhaus aufgestellt.

Dieser Standort war es, den der Erfinder derartiger Schwalbenhäuser, Reinhold Stork aus Wettenberg bei Gießen, nicht ideal fand, als er im Sommer 2007 auf Einladung der Wasbütteler das sechseckige Haus begutachtete. Die Mehlschwalbe liebe ein dörfliches Umfeld, das Haus liege nun aber am Ortsrand. Damals hatte er dennoch empfohlen, den Standort trotzdem beizubehalten und erst einmal zwei bis drei Jahre abzuwarten.

Diese Zeit ist nun um. Dennoch will Vorderwülbecke weiter abwarten. "Wir suchen erstmal nicht nach einem neuen Standort. Es kann manchmal sehr lange dauern, bis sich die Tiere ansiedeln. Wir warten weiter ab", so der Initiator. "Sonst kann man auch nichts machen: Die Schwalben nehmen das Haus an oder eben nicht."

Gifhorner Rundschau, Wolfsburg: 21. Juli 2009, Gifhorn Lokales, Seite G05, Archivfoto: Silberstein