Der Naturteich im Garten von Heidrun und Klaus-Dieter Brandt ist zum Paradies für viele Tierarten geworden. Sogar der seltene Eisvogel schaut regelmäßig zum Abendessen vorbei.
Es sind die Moderlieschen, heimische Kleinfische, die auf Nahrungssuche in großer Zahl direkt an der Wasseroberfläche durch das trübgrüne Wasser schwimmen und Gefahr laufen, vom Eisvogel verspeist zu werden.

 

Vor 22 Jahren haben Brandts den 1,70 Meter tiefen Teich auf einer Fläche von beinahe 100 Quadratmeter angelegt. In der meterbreiten Uferzone blüht es das ganze Jahr hindurch irgendwo. "Den Anfang machen die gelben Sumpfdotterblumen, die dann überall zwischen den Schilfen und Farnen erblühen. Weitere Farbtupfer setzen später Mädchenauge, Blutweiderich und Wasserlilien", erzählt das Ehepaar. Im Teich direkt wuchern Krebsscheren und Wasserpest.

Der Fischbesatz ist überschaubar: Drei stattliche Goldorfen und ein Karpfen müssen sich ihr Futter nur mit den Moderlieschen teilen.
Vom teich-typischen Plätschern dagegen keine Spur: Es gibt weder Pumpe noch Springbrunnen. Der Wasserfall, der über lose angehäufte Steine in den Teich hineinfloss, ist schon seit Jahren stillgelegt.
Die ungeheure Stille, die montan über dem Biotop liegt, täuscht dennoch, denn: "Mit der Krötenwanderung erwacht der Teich und das Konzert, das die zahllosen Kröten und Frösche über Wochen geben, ist manchmal kaum zu ertragen" berichtet Klaus-Dieter Brandt. Vereinzelt hat das Paar gar die Notbremse gezogen, die Amphibien abgefischt und umgesiedelt in bis dato unbewohnte Teiche von Freunden. Geräuschlos tummeln sich dagegen zahlreiche Wassermolche an den vom Wasser umspülten Steinen.

Begünstigt durch die Lage am Waldrand haben Brandts noch weitere Mitbewohner, die sich zwischen den Steinen an ehemaligen Wasserfall wohl fühlen und des Abends den Brandts bei einer guten Flache Wein stundenlang beobachtet werden: Mindestens drei Arten Fledermäuse meint Heidrun Brandt dabei schon erkannt zu haben. Mucksmäuschenstill muss es dagegen sein, wenn ihr Ehemann mit Stativ und Fotoapparat von der Terrasse aus auf Fotopirsch geht, um den Eisvogel abzulichten. "Das hat schon mehrfach geklappt", freut sich Brandt. Im Moment dürfte das schwierig sein, denn Bolle, ein 13 Wochen alter Entlebuchler Sennenhund gehört seit neustem zur Familie und sorgt auch am Teich für Wirbel.

Quelle: Gifhorner Rundschau, Wolfsburg, 11. Juli 2009, Gifhorn Lokales, Seite G05, Foto: Wimmer