2016 01 20az1In einen ganz besonderen Kaffeegenuss kamen die Besucher von Wasbüttels Alter Schule am Sonntag. Dort servierte das Dorfleben nachmittags zum selbst gebackenen Kuchen frisch gerösteten Kaffee. Möglich machte das Stefan Sievers mit seiner selbstgebauten Röstmaschine.

Kaffeetrinker ist der 49-jährige Wasbütteler seit 1994, Selbströster erst seit anderthalb Jahren. Auf den Kaffeegeschmack ist Sievers in Holland gekommen. Damals hat der Elektroingenieur beim Elektronik-Riesen Philips gearbeitet. „Da haben sie sehr viel Kaffee getrunken“, erinnert sich Sievers. Zurück in Deutschland schaffte sich der Wasbütteler einen Kaffeevollautomat an. Gute Bohnen dafür fand er zwar in Wolfsburg, der perfekte Kaffeegenuss mochte sich trotzdem nicht einstellen. Es folgten eine Siebträgermaschine aus Italien und schließlich der erste Kaffeeröster. „Den habe ich bei Ebay ersteigert – für 30 Euro“, erzählt Sievers. Leider passte nur eine Handvoll Bohnen rein. Viel zu wenig.

„Also habe ich begonnen, einen Röster selbst zu bauen. Ein paar Nummern größer“, sagt der 49-jährige. Er hat Maschinen angeschaut, sich Tipps im Internet geholt und dann den Plan für seinen Röster gezeichnet.

Seit anderthalb Jahren röstet Sievers alle zwei bis drei Wochen Kaffeebohnen für die ganze Familie: „Wir sind leidenschaftliche Kaffeetrinker. Wir brauchen gut ein Kilo pro Woche“, berichtet er. Ein Kilo Rohkaffee verwandelt die Maschine in ungefähr 850 Gramm Röstkaffee – in exakt 17 Minuten. „Dann ist das Aroma perfekt“, hat Sievers herausgefunden.

Besonders spannend ist es für den Wasbütteler, sortenreinen Kaffee zu trinken. Jedes Herkunftsland hat seinen eigenen charakteristischen Kaffeegeschmack. Und am liebsten trinkt Sievers „Cappuccino oder richtig guten Espresso“ – natürlich aus eigener Röstung.

Aus der Allerzeitung vom 20.01.2016 / AZ Seite 20, Foto: Ron Niebuhr