Die guten Vorsätze für 2016 beinhalten für viele Zeitgenossen den Kampf gegen die Pfunde. Eine Wasbüttelerin hat dieses Duell klar für sich entscheiden. Ute Schrot hat in zwei Jahren 54 Kilogramm abgespeckt. Wie ihr das gelungen ist, verrät sie morgen um 19 Uhr bei einem Vortrag für jedermann in der Alten Schule in Wasbüttel.

Sie kam schon als 10-Pfund-Baby auf die Welt und brachte als junge Frau etwa 80 Kilo auf die Waage. Mit den Kindern kamen die Pfunde - und nach zwei Schwangerschaften brachte Ute Schrot 140 Kilo auf die Waage. Zwar ließen Diäten die Pfunde kurzfristig purzeln. "Aber bald danach wog ich mehr als zuvor", berichtet die 56-Jährige.

Irgendwann war ihr das egal. "Ich habe es geschafft, nicht mehr in den Spiegel zu schauen", erinnert sich die Wasbüttelerin.

Die gesundheitlichen Beschwerden ließen sich aber nicht so einfach ausblenden. "Ich war antriebslos und kurzatmig", berichtet Schrot. "Ich war körperlich so runter, dass es nicht anders möglich war, als für den kurzen Weg durchs Dorf zur Arbeit das Auto zu nehmen", sagt die Gemeindesekretärin.

Es ist zwei Jahre her, als Schrot ohne einschneidendes Erlebnis die Kehrtwende schaffte. Sie informierte sich im Internet, entdeckte die Low-Carb-Methode und entwickelte auf deren Basis ihr individuelles Abnehmkonzept.

Darin verzichtet sie weitestgehend auf Kohlenhydrate. Nudeln, Reis und Kartoffeln sind vom Speiseplan verschwunden. Brot gibt es nur zum Frühstück. "Kein Lebensmittel mit mehr als zehn Gramm Kohlenhydraten pro 100 Gramm kommt bei mir auf den Tisch", sagt sie.

Das lässt sich verblüffend einfach mit dem Speiseplan der Familie vereinbaren. "Meinen Kindern ist erst beim dritten Mal aufgefallen, dass ich beim Wirsingauflauf die Kartoffeln weglasse". Auf Fett achtet Schrot kaum. "Raclette ohne Pellkartoffeln ist ein tolles Low-Carb-Gericht", berichtet sie.

Zudem ist aus dem Bewegungs-muffel eine Sportlerin geworden. Mindestens eine Stunde täglich verbringt sie mit Gerätetraining, Schwimmen, Spaziergängen oder Squash. Die Wege zu Sport oder Arbeit legt sie mit dem Fahrrad zurück. "Ohne Sport fehlt mir etwas." Mit dem Verlust der Pfunde verschwanden auch die Rückenschmerzen. Dafür kamen Energie und Lebensfreude zurück.

Nach den ersten zehn Kilos kamen die ersten Fragen aus dem Umfeld. Sie versprach, einen Vortrag zu halten, sobald sie 50 Kilos abgespeckt hat. "Ich habe nicht daran geglaubt, dass es jemals soweit kommt".

Aktuell zeigt ihre Waage 86 Kilo an - und Schrot schickt sich an, ihr Versprechen einzulösen. Nicht um im Mittelpunkt zu stehen, sondern um anderen zu helfen. "Wenn man weiß, wie es geht, erscheint es so einfach, das ich mich ärgere, es nicht früher angepackt zu haben", sagt Schrot. Mit ihrem Beispiel und dem erworbenen Wissen will sie andere unterstützen, die ebenfalls die Pfunde purzeln lassen wollen.

berichtet am Freitag um 19 Uhr im Veranstaltungsraum der Alten Schule in Wasbüttel über ihre Erfahrungen. Der Eintritt ist frei.

Aus der Braunschweiger Zeitung, Gifhorn - 15. Januar 2016 - Gifhorner Lokales - Seite 22, Foto: Daniela Burucker