Studentin Katharina Till hat auf den Auslöser gedrückt, um ihrem Dorf ein Gesicht zu geben. Dabei herausgekommen ist eine Vielzahl ausdrucksstarker Porträts. Bei der gut besuchten Vernissage zur Ausstellung "Gesichter eines Dorfes" in der Begegnungsstätte Alte Schule durften auch die Modelle erstmals einen Blick auf ihr schwarz-weißes Abbild werfen.

"Die erste Idee war, ältere Menschen abzulichten, deren Leben sich in den Gesichtern widerspiegelt", berichtet die 19-Jährige. Am Ende wurde es ein Querschnitt vom Teenie bis zum Senior. Bewusst hat Till nicht die führenden Köpfe im Dorf geknipst sondern sich beim Betrachten der Menschen spontan leiten lassen. Nicht jeder "Auserwählte" war begeistert. "Es gab auch Absagen." Wer mitmachte ließ sich auf ein schnelles Shooting ein. "Manchmal waren wir in fünf Minuten fertig", sagte Till. Das Ergebnis der Ausstellung, die bis April zu sehen sein wird, bestärkte die junge Frau im Studium von Chemie auf Fotografie umzusatteln.

Auch die Modelle sind mit dem Ergebnis zufrieden. "Ich habe nur mitgemacht, um Katharina zu unterstützen", sagt Gisela Keese-Paulo. Der Blick aufs eigene Abbild sei gewöhnungsbedürftig "Man sieht sich selbst sonst nicht so an".

Aus der Braunschweiger Zeitung, Gifhorn - 11. Januar 2016 - Gifhorner Lokales - Seite 21, Foto: Burucker