2015 09 05az2Marileen Hoffmann ist Bundes-Champion: Beim Bundesjungzüchterwettbewerb in Straubing hat die Wasbüttelerin mit dem Bullen Hector in der Altersklasse 14 bis 16 Jahre den ersten Preis gewonnen.

Seit April hat Marileen Hoffmann mit Hector geübt, den 700 Kilogramm schweren Charolais-Bullen „führig“ gemacht, wie es heißt. Vor der Abfahrt dann eine Grundreinigung: Hector, an den Frontlader gebunden, wurde abgespritzt. „Beim Wettbewerb bleiben nur ein paar Minuten für die Wäsche“, sagt Marileen Hoffmann. Zur Not wird dann mit Babypuder nachgeholfen, um dunkle Flecken im Fell zu übertünchen. Denn auch die Optik zählt.

Hector reiste nach vier Wochen Quarantäne mit 14 Artgenossen im Sammeltransport. Marileen Hoffmann fuhr mit 19 Jungzüchtern und 15 Betreuern aus Niedersachsen gen Süden, insgesamt traten 46 Wettbewerbsteilnehmer an.

Drei Prüfungen waren zu absolvieren, als erstes die Beurteilung von drei Tieren. „Wir mussten Punkte vergeben für Skelett, Typ und Bemuskelung“, erklärt die Jungzüchterin. Im zweiten Teil waren vier Tiere im Vorführring so zu rangieren, dass sie nach Wertigkeit aufgereiht standen. Beim Vorführen im dritten Teil ging es um den optischen Eindruck und bestimmte Positionen, „zum Beispiel eine ganz bestimmte Beinstellung auf ein Zeichen des Richters hin“, sagt Marileen Hoffmann.

2015 09 05az1Die Bedingungen waren schwierig: „Im Vorführring gab es drei Böden: Pflaster, Rasen und Schotter. Das hat die Tiere nervös gemacht.“ Beim Vorführen kam Regen dazu. Die Wasbüttelerin meisterte das bravourös und nahm als einzige Niedersächsin eine Medaille mit. Hector ist verkauft, aber von ihrem Konfirmationsgeld hat sich die 14-Jährige das Limousin-Rind Orina gekauft. „Das mache ich mir jetzt führig.“ Und züchten will sie auch.




Aus der Allerzeitung vom 05.09.2015 / AZ Seite 24, Fotos: NN