2015 09 03az1Das Wasbütteler Dorfleben öffnet wieder Gartenpforten. Den Anfang machte jetzt Inge Scheller. Im Dorf ist die seit heute 86-Jährige bestens bekannt. Was sich hinter ihrem Haus und der ehemaligen Schmiede für ein prächtiger Garten verbirgt, ist dagegen kaum zu erahnen.

Allein die Größe beeindruckt: 4200 Quadratmeter. Eingebettet in ein Kleinod aus einigen Obstbäumen und -sträuchern, vielen Stauden und einem Meer aus Blumen steht auf dem Grundstück ein stattliches Wohnhaus nebst ehemaliger Schmiede. Und woran sich wohl nur alteingesessene Wasbütteler erinnern, verriet Inge Scheller manchem Besucher: „Alles war mal eine große Sandkuhle“.

Davon merken gelegentliche Gäste beim besten Willen nichts, fallen doch saftig grüner Rasen und Beete voll blühender Blumen sofort ins Auge.

Ganz verheimlichen lässt es sich trotzdem nicht, wie es vor 1972 auf dem Grundstück an der Wasbütteler Haupstraße aussah, denn die Obstbäume wachsen kaum und tragen eher wenig Früchte: „Der Boden ist einfach zu sandig“, erklärt Scheller. Einzige Ausnahme: ein Kiwi-Strauch. „Der hat nur in den ersten Jahren keinen Ertrag gebracht“, erinnert sich die 86-Jährige. Jetzt hängt er voller Früchte.

Ursprünglich hat sich Inge Scheller nur nach Feierabend und an Wochenenden um den Garten gekümmert. Im Ruhestand bleibt ihr mehr Zeit für Gartenarbeit: „Das hält mich fit“, erzählt sie. Aber sie übertreibt es nicht, sondern beherzigt eine goldene Regel: „Es muss Spaß machen. Sonst klappt es nicht.“

Holzplatz und Hühnerstall, Gewächshaus und Sonnenterasse runden das Gesamtbild des zwischen Eichen und Linden versteckten weitläufigen Gartens ab. Und wenn dort mal richtig Muckis gefragt sind, packt Mieter Gerold Finke mit an. „Aber die Blumen sind allein mein Revier“, betont Inge Scheller mit einem Schmunzeln.

Aus der Allerzeitung vom 03.09.2015 / AZ Seite 18, Foto: Ron Niebuhr