2015 07 10az1Die Wasbüttelerin Erika Siebrecht hat einen feinen Sinn für Lyrik. Nach der gelungenen Premiere mit „In meinen Träumen läutet es Sturm“ (AZ berichtete) trug sie nun in der Alten Schule Gedichte unter dem Titel „Schläft ein Lied in allen Dingen“ vor. Doris Brennenstuhl spielte dazu auf dem Klavier.

„Ihr seid trotz der Hitze heute hergekommen. Und ihr wisst genau warum. Euch erwartet ein ganz besonderes Ereignis“, begrüßte Renate Altenkirch vom Wasbütteler Dorfleben die Besucher der Alten Schule zum jüngsten Kaffee mit Schlag. Denn auf Kaffee und selbst gebackenen Kuchen folgten überwiegend freie Gedichtvorträge von Siebrecht und klassisches Klavierspiel von Brennenstuhl.

Siebrechts Gedichtvorträge waren – wie schon bei der Premiere – tadellos. Sie mischte nachdenklich stimmende Verse wie Ina Seidels „Trost“ mit humorvollen wie Wilhelm Buschs „Kritik des Herzens“. Während sie ihre Feuertaufe ja schon beim lyrischen Nachmittag zu Mascha Kaléko hinter sich gebracht hatte, war es für Doris Brennenstuhl der erste Auftritt in der Alten Schule.

Die Isenbüttelerin widmet sich dem Klavierspiel, seitdem sie im Ruhestand ist. Vom Gastspiel in Wasbüttel hatten alle etwas: die Zuhörer, Erika Siebrecht und die Pianistin selbst. Denn es ergänzte die Gedichtvorträge prima und setzte für Brennenstuhl zugleich ein Übungsziel. „Wir freuen uns, dass sie heute für uns Klavier spielt“, sagte Altenkirch.

Doris Brennenstuhls Mann ist in Wasbüttel übrigens schon sehr bekannt. Zwei Mal beeindruckte Ulrich Brennenstuhl mit Sologesang zu Franz Schuberts „Winterreise“, begleitet von Thomas Bode am Klavier, Besucher der Alten Schule.

Aus der Allerzeitung vom 10.07.2015 / AZ Seite 16, Foto: Ron Niebuhr