2015 04 01bz1Wenn der Vater mit dem Sohne. Im Fall der Vorderwülbeckes aus Wasbüttel kann man getrost noch ein "wenn der Großvater mit dem Enkel" hinzufügen. Gleich drei Generationen dieser Familie sind in der örtlichen Feuerwehr aktiv.

Wenn bei Vorderwülbeckes Familienfeier ist und zeitgleich die Wasbütteler Wehr alarmiert wird, droht Leere an der Kaffeetafel. Mit Übernahme des erst 16-jährigen Simon von der Jugendwehr in den aktiven Dienst ergibt sich die seltene Konstellation, dass Opa, Vater und Sohn im Feuerwehrdienst stehen.

Allerdings ist ein gemeinsamer Einsatz ausgeschlossen, denn Großvater Franz (64) gehört der Altersabteilung an. Die Laufbahn des ehemaligen stellvertretenden Ortsbrandmeisters ist Vorbild und Ansporn für Enkel Simon. Bei seiner Ernennung zum Feuerwehrmann verkündete er, dass er langfristig einen höheren Dienstgrad anstrebt als der Opa. Der hat es zum Hauptlöschmeister gebracht. Seine Laufbahn begann Simon mit acht Jahren in der Kinderfeuerwehr. Der Werdegang war vorprogrammiert. Denn auch Vater Torsten ist seit Sommer 1984 in der Wehr aktiv.

"Mit einem zugedrückten Auge wurde ich als Neunjähriger zugelassen", erinnert sich der 1.Hauptfeuerwehrmann. Das geschah nur ein Jahr, nachdem Familienpatriarch Franz als Quereinsteiger der Wehr beitrat. "Wir waren damals schon Exoten," blickte Opa Franz zurück. Trotzdem begann er eine steile Karriere, war bereits nach zehn Jahren zweiter Mann im Kommando und 15 Jahre Gruppenführer.

Da war es klar, dass Sohn und Enkel schon früh mit der Feuerwehr in Kontakt kamen. Zusammen bringt es die Familie auf 72 ehrenamtliche Dienstjahre. Und es soll noch lange nicht Schluss sein. An einen gemeinsamen Einsatz können sich Vater und Sohn nicht erinnern, auch wenn sich ihre Zeit in der aktiven Wehr etliche Jahre überschnitt.

Beherrschendes Thema ist die Feuerwehr im Familienalltag nicht, aber: "Man hat immer ein Thema und teilt Interessen," meint der Senior. "Anderen zu helfen, das Wissen, gebraucht zu werden und das Gemeinschaftsgefühl sind unsere Motivation", fasst Sohn Torsten zusammen. Gut möglich, dass der Name Vorderwülbecke auch weiter in der Wasbütteler Wehr zu lesen sein wird. Simons kleine Schwester Tabea (4) plant bereits ihren Einstieg. Wenn sie sechs Jahre alt ist soll es soweit sein.

Aus der Braunschweiger Zeitung, Gifhorn - 1. April 2015 - Gifhorner Lokales - Seite 23, Foto: Claus-Peter Schöpke