Mancher Zuschauer kam sich ganz klein vor, als der Wasbütteler Hartmut Bornemann in der Alten Schule über sein Hobby berichtete. Denn die Gebildete, die er vom heimischen Garten aus fotografiert, sind in Wirklichkeit mehrere Tausend Lichtjahre groß und so weit entfernt, dass das Licht zu uns länger unterwegs ist, als die Dinosaurier auf Erden lebten. Bornemann fotografiert Sterne, Nebel und Galaxien.

"Das allgemeine Interesse an Erscheinungen im Weltall nimmt zu", sagte er. Und das spiegelte sich auch bei der Besucherzahl wieder. Und dabei lieferten nicht nur professionelle Forscher beeindruckende Bilder. "Die Hobby-Astronomen haben ihre Berechtigung. Sie haben einfach mehr Zeit." Und die braucht man. Wenn Bornemann sein High-Tec-Teleskop aufbaut, ausrichtet und Fotoserien schießen lässt, dann vergehen schon einmal bis zu acht Stunden. "Der Aufnahme-Chip ist nur Daumennagel groß" - und der fängt die riesigen, fremden Welten ein. Motoren führen das Teleskop nach, um die Erdrotation auszugleichen. Und: "Wer glaubt, es gibt Fixsterne, der hat in der Schule zu genau hingehört. Das ist Unfug." Das Zusammenrechnen der Einzelbilder und die Bearbeitung macht der Wasbütteler später am PC.

Fotografiert hat er noch lange nicht alles: "Rund 7000 Objekte sind katalogisiert." Mit ein paar Aufnahmen versetze der Wasbütteler die Zuschauer dann in Staunen. Zum Beispiel mit dem Krebsnebel - dem Überresten einer Supernova.

Das größte Kompliment für seine Fotos habe er ungewollt von einem scharfen Kritiker erhalten: "Er warf mir vor, ich hätte die Bilder nur vom Hubble-Teleskop kopiert. Ich fühlte mich geschmeichelt als Anfänger." In der Alten Schule gab es Beifall.

Aus der Gifhorner Rundschau, Wolfsburg - 22. Januar 2013 - Gifhorn Lokales - Seite G04, Foto: Silberstein


Fotos

Herr Bornemann stellt hier einige seiner Fotos in Originalgröße zum Download für private Zwecke zur Verfügung. Für gewerbliche Verwendung wenden Sie sich bitte an Herrn Bornemann.