Eine besondere Ehre wird derzeit Hartmut Bornemann aus Wasbüttel zuteil. Die Schar von Hobby-Astronomen, die sich im Internet unter der Adresse www.astronomie.de versammeln, wählte seine neueste Aufnahme zum "Astrofoto der Woche".

"Das Bild zeichnet sich durch eine gute Auflösung und Farbentreue aus, man entdeckt feinste Details wie Sternassoziationen und bei genauem Hinsehen sogar Kugelsternhaufen und H-II-Regionen", urteilen die Sternen-Experten. Die Rede ist von der Aufnahme, die der Wasbütteler von der Andromedagalaxie Messier 31 (M31) gemacht hat. Bornemann erklärt selbst zu seinem Bild: "Mit neuen Verfahren liegt ein Ergebnis vor, das sich qualitativ von den bisherigen Bildern unterscheidet." "Der Leser mache sich ruhig einmal die Mühe, das gesamte Bild abzufahren." Denn zu sehen gebe es noch viel mehr. Bei Bornemanns Foto gehe es um die Abbildung des Zentralteils mit den feinen verästelten Dunkelwolken, die bis nahe zum Galaxienkern verfolgbar seien.

4,5 Stunden lang belichtet

Der Wasbütteler, der in der Gruppe auch Mitglied der Fachgruppe Astrofotografie ist, nahm die Galaxie am 8. September dieses Jahres mit einem 150-mm-Teleskop auf, das er draußen auf seiner Terrasse aufgebaut hatte. "Ich habe spontan die Gelegenheit genutzt und 4,5 Stunden belichtet", sagt Bornemann

Eigene Steuersoftware

Am Computer rechnet er stets mehrere einzelne Teilaufnahmen zusammen, so dass ein sehr scharfes und detailliertes Bild entsteht. Während der langen Belichtungen muss das Teleskop mit Kamera der Sternenbewegung, die dem Fotografen durch die Erdrotation entsteht, exakt hinterhergeführt werden. Bornemanns Software zur Steuerung ist durchweg eine Eigenentwicklung.

In voller Auflösung kann das Bild im Internet betrachtet werden, und zwar unter http://goo.gl/GHY4D

Die Andromedagalaxie ist eine Spiralgalaxie, die von uns rund 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt ist. Sie gilt als das fernste Objekt, das regelmäßig mit bloßem Auge sichtbar ist - so detailliert wie oben allerdings nur mit einem Teleskop. Wissenschaftler schätzen die Zahl der Sterne auf etwa eine Billion. Zum Vergleich: Unsere Milchstraße hat vermutlich 100 bis 200 Milliarden Sterne. Die Andromedagalaxie nähert sich unserer mit 230577 Kilometer pro Stunde. In vier bis zehn Milliarden Jahren dürften beide kollidieren.

Aus der Gifhorner Rundschau, Wolfsburg - 13. November 2012 - Gifhorn Lokales - Seite G04, Foto: Hartmut Bornemann