Nisthaus der Schwalbenfreunde blieb ungenutzt
Der Sommer neigt sich dem Ende. Den Schwalbenfreunden um Franz Vorderwülbecke hat er eine neuerliche Enttäuschung beschert: Auch im zweiten Jahr nach Bau des Schwalbenhauses am Feuerwehrgelände, nistete dort nicht ein einziges Mehlschwalbenpaar.

Monatelang hatte Vorderwülbecke gemeinsam mit Claus-Peter Schöpke, Klaus-Dieter Brandt, Bernd Kaiser und weiteren Mitstreitern in einer Scheune gewerkelt, um das Schwalbendomizil zu schaffen. Die Idee hatte der Naturfreund aus Hessen mitgebracht. Tipps und Baupläne hatte er über das Internet vom Experten Reinhold Stork erhalten. Finanziert wurde das rund 800 Euro teure Projekt durch Teilerlöse des Wasbütteler Weihnachtsmarktes.

24 Nester unbewohnt

Im Frühjahr 2007 war es soweit: Auf einem vier Meter hohen Masten montiert, wurde das Schwalbenhaus auf dem Gelände der Feuerwehr am Ohnhorster Weg errichtet. Seither sind die 24 Nester unbewohnt geblieben. "Das war im ersten Jahr nicht überraschend", meint Vorderwülbecke. Nach Mailkontakten nahm Schwalbenpapst Stork das fertige Domizil selbst in Augenschein. "Er bescheinigte uns, alles richtig gemacht zu haben und empfahl lediglich noch, den Mast weiß anzustreichen", berichtet Vorderwülbecke.
Gesagt, getan, doch auch in diesem Frühjahr blieben die ersehnten Bewohner aus. Die Mehlschwalben kommen Jahr für Jahr bis Ende April aus südlichen Gefilden zurück, auch nach Wasbüttel: "Auf dem Hof Gliemann befindet sich eine Kolonie mit rund 30 Nestern", meint Vorderwülbecke.

Umsiedeln ist sinnlos

Davon einige Paare umzusiedeln, macht nach Expertenaussage keinen Sinn. "Die Tiere haben ihren eigenen Kopf. Wenn sie das neue Domizil nicht von allein annehmen, kann man nichts machen", bedauert der Schwalbenfreund. In den kommenden Wochen machen die Schwalben sich wieder auf die Reise nach Süden. Für Vorderwülbecke heißt es warten und hoffen, dass sie im kommenden Jahr vielleicht doch Gefallen finden an dem bisher verschmähten Domizil am Ortsrand.


Gifhorner Rundschau, Wolfsburg, 12. September 2008, Gifhorn Lokales, Seite G08, Foto: Wimmer
© Braunschweiger Zeitungsverlag, 2005

Siehe auch

Mehlschwalbe bei Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Mehlschwalbe

Schwalbenschutz: www.nabu-wettenberg.de/krofdorf/krofdorf/schwalbenschutz.htm