Am 26. 11. 2010 wurde die renovierte Alte Schule Wasbüttels nach rund 15 Monaten Bauzeit eingeweiht. Zu diesem besonderen Anlass hatte Bürgermeister Lothar Lau die Wasbütteler Ratsmitglieder, Vertreter der beteiligten Handwerker, der Denkmalbehörde, der Samtgemeinde, die Architektin Sigrid Sauß und weitere Gäste eingeladen.
Als die Gemeinde im Februar 2006 das baufällige, historische Gebäude übernahm, stellte sich die Frage, wie das Haus nach der Renovierung genutzt werden könnte. Die Einrichtung eines Heimatmuseums wurde verworfen, Mietwohnungen verbot das ILEK-Programm, und so wurde die Idee favorisiert, hier einen neuen, attraktiven Treffpunkt für das Dorf zu schaffen. Ein neuer Verein soll die Nutzungswünsche der Bürger koordinieren. In einige Räume wird das Gemeindebüro einziehen.
Im Gifhorner Amtskontraktbuch wurde am 30. Dezember 1648 festgehalten, dass die Wasbütteler vorsprachen, weil sie eine Schule bauen wollten. Das Amt Gifhorn bewilligte als Zuschuss einen Eichenbaum aus dem Barnbruch und ein paar Fuhren Balken. Ob diese Balken immer noch in dem Gebäude stecken, konnte Ehrenbürgermeister Heino Fründt bei seinen Ausführungen zur Schulgeschichte nicht eindeutig sagen, aber sicher ist, dass an dieser Stelle seit rund 360 Jahren die Schule steht.
Architektin Sigrid Sauß freute sich, dass die Gemeinde der Verantwortung gegenüber ihrer Dorfgeschichte durch die Sanierung dieses historischen Gebäudes so gut gerecht geworden sei. Anfängliche Zweifler an der Sache seien rar geworden. Sie dankte Frau Reuleke vom Landesamt für Denkmalpflege, die oft vor Ort gewesen sei, für die gute Zusammenarbeit.
Die Aufzählung der beteiligten Firmen machte deutlich, wie viel spezielles Wissen und besondere handwerkliche Fähigkeiten bei der Sanierung nötig waren. Ein Teil der Fachwerkschwellen musste ausgetauscht und passgenau zusammengefügt werden. Dazu wurde das gesamte Haus abschnittsweise abgestützt. Die neuen Fenster nach historischem Vorbild wurden ohne Verleistung eingepasst, die Innenwände wieder mit Lehm verputzt. Eine besondere Herausforderung war auch das Fußbodenniveau im Dachgeschoss, bei dem 27 cm Höhenunterschied ausgeglichen werden mussten. Die alte Wohnungstreppe sowie einige alte Türblätter konnten restauriert und mit modernen Bauteilen kombiniert werden.
Frau Reuleke vom Landesamt für Denkmalpflege war als „Sprachrohr der nicht sprechen könnenden Baudenkmäler“ äußerst zufrieden über das sehr gelungene Gebäude. Sie lobte die „unglaubliche Detailarbeit durch die hervorragende Architektin“. Man müsse die Geschichte bewahren, und Baudenkmäler seien gebaute Geschichtsquellen.
Die besondere Verbundenheit der Architektin mit der Alten Schule stellte Bürgermeister Lothar Lau heraus. Sie habe bereits die alte Dorfschmiede gegenüber für sich umgebaut, und ihr liege der Erhalt der schönen Gebäude rund um die Alte Schule als Dorfmittelpunkt sehr am Herzen.
Auch von den Bürgern sei das Bauvorhaben in vielfältiger Form mit Rat und Tat unterstützt worden. Der Bürgermeister wünscht dem Haus eine große Zukunft und viele Besucher. Im Anschluss an die offizielle Einweihung waren die vielen freiwilligen Helfer zu einem Treffen in den neu gestalteten Räumen eingeladen.
Am Sonntag darauf waren die Kirchgänger nach dem Gottesdienst in der Kapelle gegenüber zum Kirchencafé gebeten. Viele Wasbütteler nutzten am Nachmittag die Gelegenheit, das Haus zu besichtigen.
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{besps_c}0|P136404_DMC-G1_ckl_720.jpg|Begrüßung durch den Bürgermeister Lothar Lau|{/besps_c}
{besps_c}0| P136406_DMC-G1_c_720.jpg|Es waren viele Gäste gekommen|{/besps_c}
{besps_c}0| P136420_DMC-G1_kl_720.jpg|Heino Fründt berichtet über die "alte" Alte Schule|{/besps_c}
{besps_c}0| P136424_DMC-G1_k_720.jpg|Die Architektin Sigrid Sauß berichtet aus der Bauzeit|{/besps_c}
{besps_c}0| P136428_DMC-G1_clk_720.jpg|Lothar Lau dankt der Architektin Sigrid Sauß|{/besps_c}