Früher steppte beim Schützenfest noch der Bär – inzwischen ist die Besucherzahl recht übersichtlich. „Vor 20 Jahren kamen noch mehr als 400 Personen zum Katerfrühstück“, erinnert sich Schützenchef Harry Kelm. Später waren es dann nur noch 200 Besucher. Und in diesem Jahr? „Weniger als 100 Gäste“, erzählt Kelm enttäuscht.„So etwas habe ich noch nicht erlebt.“
 

az20080911aEs mag in diesem Jahr am Termin gelegen haben. Die Wasbütteler Schützen feierten an Christi Himmelfahrt und am Tag der Arbeit – gegen die beliebten Vatertagstouren und die Erster-Mai-Ausflüge kamen sie mit ihrem Programm nicht an.

Dabei hatten die Schützen einiges auf die Beine gestellt: Kindervergnügen, Zeltdisko und Autoskooter. Sogar zwei Bauchtänzerinnen engagierte Kelm für das Abendprogramm – die erhofften Zuschauer blieben aber daheim.

„Es waren fast nur Vereinsmitglieder da.“
Doch der diesjährige Termin kann nicht der alleinige Grund für die Flaute sein. „Seit mehreren Jahren geht es bergab“, sagt Kelm. Auch die Anzahl der Vereinsmitglieder gehe zurück. Eintritte und Austritte hielten sich zwar in etwa die Waage, doch die vielen Todesfälle könne der Verein nicht ausgleichen.
Um ein Verlustgeschäft ist Kelms Verein in diesem Jahr noch haarscharf herum gekommen. „Wir sind gerade
noch im grünen Bereich gelandet.“ Trotzdem befürchtet er, dass die Schausteller in den kommenden Jahren nach und nach abspringen könnten.


az20080911b„Ich sehe das Schützenfest immer noch als Volksfest“, sagt Kelm – die Wasbütteler Bürger sehen es aber anscheinend anders. Er habe bereits darüber nachgedacht, das große Fest im kommenden Jahr ausfallen zu lassen.
Doch einmal probieren es die Schützen noch – vom 22. bis zum 24. Mai 2009.
Mit der Zukunft des Schützenfestes wollen sich auch die Politiker befassen. Der Kulturausschuss berät darüber am Mittwoch, 17. September, ab 19 Uhr im Dorfkrug.

 

Quelle: Allerzeitung, 12.9.2008, Seite 21