1000 Jahre sind seit der ersten urkundlichen Erwähnung von Wasbüttel vergangen. Das Dorf nimmt das zum Anlass für eine große Jubiläumsfeier vom 1. bis 4. September. Die Planung dafür läuft. So gut wie fertiggestellt ist dagegen schon jetzt die Chronik, die pünktlich zum Fest erscheinen soll.
Gut drei Jahre hat ein Team um Klaus-Dieter Brandt an der Chronik gearbeitet. Man traf sich, so weit die Corona-Pandemie es zuließ. „Und jetzt ist unser Buch fertig“, sagt Brandt. Zumindest das erste Exemplar. Das allerdings soll zunächst unter allen 23 Autoren die Runde machen. „Ein Buch in der Hand zu halten, ist etwas völlig anderes, als es am Bildschirm zu lesen“, weiß Renate Altenkirch, die gemeinsam mit ihrem Mann Manfred maßgeblich für die Gestaltung der Chronik verantwortlich zeichnet. Ihr Wunsch ist es, dass alle Autoren noch einmal einen Blick darauf werfen und ihre Beiträge zur Veröffentlichung frei geben.
Für die Chronik sei „jede Menge Material“ zusammen gekommen, berichtet Brandt. Mit großer Sorgfalt hätten die Autoren ihre Geschichten übers Dorf recherchiert – in Archiven und nicht zuletzt auch im Gespräch mit 50 Zeitzeugen. „Wichtig war uns, dass sich niemand bloß aufs Hörensagen verlässt, dass Informationen überprüft werden“, betont er. Neuland betraten die Wasbütteler übrigens nicht, können sie doch auf eine stattliche Zahl von Büchern über ihr Dorf verweisen, die in der Geschichtswerkstatt des Dorflebens nach sorgfältiger Recherche entstanden sind.
Letztlich schafften es die Einträge der eingangs erstellten und immer wieder erweiterten und ergänzten Themenliste nicht in erschöpfendem Umfang ins Buch. „Damit hätten wir locker 1000 Seiten füllen können“, erzählt Brandt. Das hätte den Rahmen bei Weitem gesprengt. Man schlug stattdessen einen anderen Weg ein. Die Chronik kommt nunmehr als „Findbuch“ daher, sprich sie reißt insgesamt 90 Themen auf jeweils einer Doppelseite mit Text und Bildmaterial an. „So geht keines der gefundenen Thema verloren. Das wäre doch schade gewesen. Wer weiß, ob sich nach uns überhaupt noch einmal jemand damit befasst?“, sagt Brandt.
Wer möchte, kann die Chronik als Anregung nehmen, tiefer in die jeweiligen Themen einzutauchen, zum Beispiel mit den Büchern der Geschichtswerkstatt über die Schmiede Scheller, den Hof Gliemann, alte Siedlungshäuser, den Kastanienhof oder das Waisenheim. Die findet man allesamt in der Alten Schule. Und geplant sei zudem, über QR-Codes in der Dorfchronik auf eine Internetseite zu verweisen, die „allen interessierten Wasbüttelern und allen an Wasbüttel Interessierten“ zusätzliche Informationen bietet, ergänzt Manfred Altenkirch. Zugleich kann das Findbuch Anstoß zu weiterführender Forschung geben.
Zu erwerben sein soll die fertige 180-seitige Dorfchronik dann übers Wasbütteler Dorfleben. Die Auflage legt die Gemeinde noch fest, ebenso den Verkaufspreis. Denn die Gemeinde finanziert den Druck. Fest steht nur, dass die Chronik, deren Cover das markante Tor des Hofs Hotop in einer Montage eines historischen und eines aktuellen Fotos ziert, zum Jubiläumsfest erscheint.
Aus der Allerzeitung vom 25.02.2022, Foto: Ron Niebuhr