Gut 70 Plätze fehlen in der Kinderbetreuung in der Samtgemeinde. Die Kindertagesstätten in Ribbesbüttel und Wasbüttel werden daher erweitert. Jetzt befasste sich der Bauausschuss mit Gestaltungsfragen für innen und außen. Anwohner aus Ribbesbüttel sorgten sich derweil um den Verlust bisher unbebauter Grünflächen.
Gunnar Windmüller aus der Bauverwaltung konnte sie beruhigen. Der Anbau in Ribbesbüttel erfolge auf der derzeitigen Spielfläche zwischen Kita und Grundschule. „Wir halten die Grenzen des geltenden B-Planes ein“, versicherte er. Die von den Anwohnern genannte „grüne Wiese mit Storchennest“ werde dadurch nicht beeinträchtigt. Ausschussvorsitzende Marianne Marschhause ergänzte, dass man möglichst viel des „alten Baumbestandes“ zwischen Schule und Kita erhalten wolle.
Thomas Schultz und Michael Köllner von der Planschmiede 2KS erläuterten dem Ausschuss, wie sie die Anbauten gestalten möchten. Man habe das Farbkonzept auf die künftigen Nutzer, sprich Kinder und Erzieherinnen, abgestimmt. Unterm Strich sei man in beiden Kitas „farblich ähnlich unterwegs“. Unter anderem mit farbigen Bodenbelägen aus Kautschuk – Spielflure und Speiseräume werden eher dezent gehalten. Die Fassade in Ribbesbüttel soll sandfarben verklinkert werden, in Wasbüttel rötlich. Zwischenbereiche sollen jeweils mit hellen Platten verkleidet werden. Bei den Dachziegeln setzt man auf Rottöne.
Wasbüttels Bürgermeister Jean-Claude Freund missfiel, dass der Anbau in seinem Dorf ohne Dachüberstand am Giebel auskommen soll. Das passe nicht zum dörflichen Umfeld, fand er und wollte daher zunächst ein Meinungsbild vom Wasbütteler Gemeinderat einholen. Eberhard Müller (parteilos) regte einen Ortstermin an. Windmüller sah darin wenig Sinn: „Die neuen Giebel kann man dort nicht sehen und die alten kennt jeder.“ Phillip Passeyer (SPD) ergänzte, dass es in Fragen zur Gestaltung wenig hilfreich sei, zusätzliche Meinungen einzuholen, gehe es doch um persönlichen Geschmack – und der sei nunmal verschieden: „Wenn wir 30 Leute fragen, haben wir am Ende 35 Meinungen.“
Aus der Allerzeitung vom 10.06.2022