Für den Kinderschutzbund erfüllt sich ein Traum. Die Vorarbeiten für den zweiten Bauabschnitt des Kinderhauses auf dem Naturspielplatz Flutmulde sind gestern angelaufen. Direkt neben dem Hauptgebäude soll ein 200 Jahre altes Bauernhaus wieder errichtet und später als Jugendtreff genutzt werden. Beim Bau sollen Kinder und Jugendliche mit helfen.
»Wir finden die Idee einfach klasse, denn vier Jahre lang planen und bauen Kinder und Jugendliche an ihrem eigenen Haus“, sagt Bauingenieurin Sabine Wyrwoll, die mit Architektin Claudia Clement das 345.000-Euro-Projekt fachkundig begleitet.
Vor sieben Jahren wurde das 1798 errichtete Bauernhaus in Wasbüttel fachmännisch abgetragen und für den Kinderschutzbund eingelagert. Balken und Dachpfannen befinden sich bereits auf dem Flutmulden-Grundstück, das die Stadt dem Kinderschutzbund in Erbpacht zur Verfügung gestellt hat. „Das Haus als Baukörper ist schon vorhanden, jetzt muss der Innenraum mit Leben erfüllt werden“, sagt Wyrwoll. Verschiedene Schulen aus Gifhorn hätten darum inzwischen ihre Mithilfe zugesagt, aber auch Workshops und die Einbindung ausländischer Partnerschulen sollen zum Gelingen des ungewöhnlichen Projektes beitragen.
Drei Schulklassen aus der Dietrich-Bonhoeffer-Realschule und der Freiherr-vom-Stein-Schule machten gestern schon einmal den Anfang: Sie halfen bei der Herstellung von Lehmziegeln für das unter Denkmalschutz stehende Fachwerkgebäude. Finanzieren will der Kinderschutzbund unter Vorsitz von Emmi Fischer den zweiten Bauabschnitt durch Fördermittel, Spenden und Aktionen. Nach Fertigstellung des Hauses soll in das Erdgeschoss ein Jugendcafé einziehen.
Quelle: Allerzeitung vom 03.07.2008