Was bedeutet eigentlich Wasbüttel? Über die Herkunft des Ortsnamens klärte Professor Jürgen Udolph vom Zentrum für Namensforschung in Leipzig gestern Vormittag die Hörer von NDR 1 – Radio Niedersachsen auf. Auch Wasbüttels Bürgermeister Lothar Lau kam in dem 2:40 Minuten langen Beitrag in der Reihe „Ortsnamen und ihre Bedeutung“ zu Wort.

Vor der Auflösung gab's erst mal ein paar Infos für Ortsunkundige: Rund 2000 Einwohner zählt Wasbüttel, und es gibt dennoch keinen Supermarkt im Ort – die Einwohner werden aber mit unberührter Natur ringsherum und einer äußerst intakten Dorfgemeinschaft entschädigt. „Die Vereine prägen das Zusammenleben“, lobte Bürgermeister Lau – und hob dabei den Verein Wasbütteler Dorfleben ganz besonders hervor: „Die rund 40 Mitglieder haben das alte Schulgebäude, in dem nachweislich zum ersten Mal im Jahre 1649 Unterricht stattgefunden hat, in mühevoller Arbeit vorm Verfall gerettet.“ Das schmucke Fachwerkgebäude sei zu einem gut besuchten Treffpunkt der Dorfbewohner geworden, „die sich dort an Konzerten, Vorträgen, Ausstellungen, Spieleabenden und noch vielem mehr erfreuen“.

Doch woher kommt denn nun der Name des Dorfes? Im Jahre 1022 erstmals als Wilradesbutile erwähnt, wandelte er sich im Laufe der Zeit über Werdesbutle, Wersbuttel und Warß-büttel zum heutigen Wasbüttel. „Namensgeber war also ein Wilrad“, verwies Professor Udolph auf einen Vornamen mit zwei Teilen: „Ein Mann, der willensstark war und dessen Rat man gerne folgte.“ Und „Büttel“ ist ganz einfach ein altes Wort für Siedlung.

Aus der Allerzeitung vom 06.06.2012 / AZ Seite 18 , Foto: NN