Franz Vorderwülbecke und Klaus Brand aus Wasbüttel waren etwas verwundert: Im neuen Schwalbenhaus am Feuerwehrhaus hat sich dieses Jahr nicht eine einzige Schwalbe niedergelassen. Was haben sie falsch gemacht? 

"Ich habe mal mit Reinhold Stork telefoniert, den ich im Internet kennen gelernt habe", so Vorderwülbecke. Stork aus Wettenberg bei Gießen (Hessen) ist der Erfinder derartiger Schwalbenhäuser und war Ideengeber für die Wasbütteler. Und: Er sagte prompt zu, die Sache vor Ort unter die Lupe zu nehmen.

Stork gab gleich Entwarnung: "Ich würde erstmal zwei bis drei Jahre warten. Die Schwalben müssen sich erst ans Haus gewöhnen." Sein Haus sei im ersten Jahr auch unbewohnt geblieben, jetzt zähle er meistens mehr als 70 Nester. Für das Wasbütteler Haus gab es Lob: "Das habt ihr schön gemacht, auch an den Kunstnestern gibt es nichts auszusetzen." "Hätten wir gewusst, was das für eine Arbeit ist, hätten wir das Haus aber nicht sechseckig gebaut", so Vorderwülbecke. Stork gab auch ein paar zusätzliche Tipps: "Ich würde den Stamm weiß anstreichen. Das ist eine Signalfarbe für die Vögel." Nicht begeistert war Stork allerdings von der Lage des Hauses am Ortsrand: "Die Mehlschwalbe mag das dörfliche Umfeld." Er schlug jedoch vor, es trotzdem am Feuerwehrhaus zu versuchen.

Reinhold Stork hat sein erstes Haus 1991 errichtet. Mittlerweile gibt es zahlreiche Nachahmer – in Deutschland und im Ausland. "Jetzt gibt es schon regelrechte Kunstwerke mit Schieferdach und Kupfer beschlagen", so der Hesse. Berühmtester Standort: Das Kempinski-Hotel in Heiligendamm, in dem erst vor wenigen Wochen das G-8-Treffen stattfand.

Aus der Gifhorner Rundschau vom 23.08.2007