Wie gut kennen Sie sich in Wasbüttel aus?
Was wissen Sie über die Vergangenheit ihres Heimatdorfes?
Die Wasbütteler Geschichtswerkstatt bietet hier ein interessantes Foto-Geschichtsprojekt zur Auseinandersetzung mit der jüngeren Geschichte an.
So präsentiert sich die Schmiede von Scheller, Hauptstraße 8, heute.
Sie wurde 1920 gebaut und hat sich im Laufe der Jahre mehrfach verändert.
Den Erfordernissen der Zeit entsprechend wurde angebaut, erweitert, verändert.
So sah die Schmiede Anfang der 1920er aus:
Dieses Foto hat uns Inge Scheller zur Verfügung gestellt. Danke!
Mit dem alten Foto waren wir vor Ort, um uns eine Vorstellung zu machen, wie es damals ausgesehen haben muss:
Da an die Schmiede immer wieder angebaut wurde, existieren noch Reste der ehemaligen Bausubstanz.
Das Metallfenster, das auf dem alten Foto hinter dem Kutscher zu erkennen ist, ist rechts neben dem großen Tor noch erhalten.
Das Gebäude im Hintergrund, der ehemalige Stall, existiert noch in gleicher Größe.
Aber irgendwie passt die Perspektive noch nicht ganz.
Auf der Suche nach der richtigen Perspektive sind wir zu dieser Ansicht gekommen:
Ein Blick in die Vergangenheit – „Looking into the past“ - So ungefähr könnte es hier damals ausgesehen haben.
Die Beschäftigung mit dem alten Foto hat Spaß gemacht und hat uns viele neue Informationen gebracht:
- Die alte Schmiede mit dem markanten Fachwerkgiebel, die 1920 von Ernst Scheller sen. gebaut wurde, hat zuerst Anbauten zu beiden Seiten bekommen.
- Später wurde der Fachwerkgiebel abgetragen und das Hauptgebäude erhöht.
- Das Eingangstor wurde nach links und nach oben vergrößert.
- Statt des alten Holz-Schiebetors gibt es jetzt das vierteilige Metalltor.
- Das rechte der beiden Metallfenster blieb erhalten.
- Wann die Umbauten erfolgten, müssen wir noch erfragen.
- Die Hauptstraße hieß damals Lindenallee, weil sie von dreireihig gepflanzten Linden gesäumt war. Auf dem alten Foto sind davon zwei zu sehen. Sie mussten alle (bis auf wenige?) dem Straßenbau weichen. Die Linde, die heute vor der Schmiede steht, wurde an gleicher Stelle neu gepflanzt.
Allerdings hatten wir auch einige fotografische Schwierigkeiten. Es ist eine Herausforderung, an der wir noch arbeiten:
- Es war nicht einfach, den richtigen Standort zu finden.
- Die Bäume verdecken mit ihrem Laub die vorhandenen Gebäude und erschweren eine Orientierung.
- Sowohl das alte Foto als auch die gegenwärtige Ansicht scharf aufs Foto zu bekommen, ist uns noch nicht befriedigend gelungen.
- Eine kleine Blende mit längerer Belichtungszeit gab eine bessere Schärfentiefe, reichte aber auch nicht ganz (s. o.), und man braucht eine ruhige Hand ;-).
- Sehr hilfreich war ein Stativ.
- Eine Kompaktkamera ist besser geeignet als eine Spiegelreflexkamera (wegen des größeren Schärfebereichs)
- Von der Umgebung sollte noch etwas zu sehen sein, damit sich der Betrachter des neuen Bildes orientieren kann. Ein Ausschnitt des historischen Fotos eignet sich von daher besser als ein ganzes Panorama.
Haben Sie auch Lust bekommen, ein ähnliches Objekt fotografisch zu dokumentieren?
- Vielleicht haben Sie ein altes Foto, das sich für dieses Foto-Geschichtsprojekt eignet. Dann stellen Sie es uns bitte zur Verfügung oder legen Sie doch einfach los und experimentieren nach Herzenslust.
- Eventuell haben sie Nachbarn oder Freunde, die alte Fotos haben. Dann können sie gemeinsam auf fotografische Spurensuche gehen.
- Wenn nicht, dann fragen Sie bei uns nach. Wir helfen Ihnen, ein geeignetes Objekt zu finden.
PS:
Unter dem Suchbegriff „Looking into the past“ sind im Internet viele Beispiele zu finden.
Alte Fotos wurden zurück an die Orte gebracht, an denen sie aufgenommen wurden. Manche Fotografen halten das Bild dabei möglichst passend in die Szenerie und fotografieren die Collage erneut, andere nutzen Photoshop. Allen gemein ist, dass sie sehr viel Spaß machen und teilweise ziemlich großartig sind.